CDU und FDP im Clinch:Wahl-Spott der Liberalen

"Überteuerte Maßanzüge" gegen "Taubernuss": CDU-Generalsekretär Tauber hat einen heftigen Schlagabtausch mit den Liberalen ausgelöst. Er stichelte gegen den Kleidungsstil von FDP-Chef Lindner - dessen Vize Kubicki konterte vehement.

Von Nico Fried

Die FDP hat mit Spott und Verachtung auf Angriffe von CDU-Generalsekretär Peter Tauber gegen den Liberalen-Chef Christian Lindner reagiert. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki erklärte, "mit seinen unverschämten Äußerungen hat sich Herr Tauber als ernst zu nehmender Gesprächspartner endgültig disqualifiziert". Sie zeigten "einerseits die Nervosität der CDU vor den kommenden Wahlen, andererseits, wie tief diese Partei inzwischen gesunken ist". Tauber hatte den FDP-Vorsitzenden zuvor in einem Interview scharf angegriffen. Lindner selbst lehnte eine Stellungnahme am Sonntag ab.

"Ich bezweifle, dass es Herr Lindner mit seinem jetzigen Stil in den Bundestag schafft", sagte der CDU-Generalsekretär der Bild am Sonntag . Lindner rede "teilweise wie Herr Gauland von der AfD". Der einzige Unterschied bestehe darin, dass Lindner "statt eines abgewetzten Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt". Die FDP sei bei den letzten Bundestagswahlen aus eigenem Verschulden aus dem Parlament geflogen. "Und mit seinem selbstherrlichen Auftreten tut Herr Lindner gerade alles dafür, dass sie es wieder nicht schafft."

Lindner hatte der großen Koalition jüngst vorgeworfen, so viel Schaden angerichtet zu haben "wie selten eine Regierung zuvor". In seiner Rede auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart hatte der FDP-Chef konkret die Sicherheitspolitik der schwarz-roten Regierung angegriffen und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Hilflosigkeit vorgeworfen. Wiederholt hatte Lindner auch die Flüchtlingspolitik und dabei insbesondere mangelnde Rechtsstaatlichkeit kritisiert.

Kubicki antwortete nun auf Taubers Vorhaltungen, wer einfordere, dass der Rechtsstaat die Gesetze durchsetze, werde von der CDU "in die rechte Ecke gestellt". Die CDU offenbare damit "ein gebrochenes Verhältnis zum Recht", sagte Kubicki. Dies sei auch nicht verwunderlich, da es doch Merkel gewesen sei, die "unter Bruch europäischer Verträge und deutschen Asyl- und Ausländerrechts" die Zuwanderung Hunderttausender ermöglicht und bei diesen die Illusion genährt habe, dauerhaft bleiben zu können. "Der CDU-Generalsekretär ist und bleibt eine Taubernuss", sagte Kubicki.

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