CDU:Warum AfD-Vergleiche kontraproduktiv sind

Christian Lindner und Alexander Gauland

CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat FDP-Chef Christian Lindner (li.) mit dem AfD-Politiker Alexander Gauland verglichen.

(Foto: dpa)

CDU-Generalsekretär Tauber vergleicht FDP-Chef Lindner mit einem AfD-Politiker. Die rechte Randpartei wird so sinnlos aufgewertet und gefährlich relativiert.

Kommentar von Nico Fried

Union und FDP knüpfen schon vor der Wahl an dem an, was von ihrer letzten Koalition am stärksten in Erinnerung geblieben ist: gegenseitige Beschimpfungen.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber vergleicht FDP-Chef Christian Lindner mit dem AfD-Politiker Alexander Gauland und mokiert sich über Lindners "überteuerte Maßanzüge". FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat dafür Revanche geübt, mit seiner Bezeichnung "Taubernuss" aber gezeigt, dass es im Niveau auch für ihn keine Untergrenze gibt.

Tauber hat im selben Interview auch erläutert, wie befremdlich vielen Bürgern das Berliner Treiben erscheine. Warum er meint, dass Geschwätz wie seines davon ausgenommen sei, bleibt sein Geheimnis. Erwähnenswert ist es auch nur, weil es sich einreiht in beliebt gewordene Gleichsetzungen politischer Konkurrenten mit der AfD. Es mag einem ja schwer fallen, Sahra Wagenknecht und ihren Unsinn zu verteidigen, aber sie hat nicht dasselbe gesagt wie die AfD. Und wer die Unterschiede zwischen Frauke Petry und Horst Seehofer nicht sieht, der will sie nicht sehen.

Die Vergleicherei mit der AfD ist so einfach wie kontraproduktiv. Sie macht die rechte Randpartei zur zentralen Bezugsgröße. Damit wird sie sinnlos aufgewertet und gefährlich relativiert. Wenn alles irgendwie AfD ist, ist irgendwann nichts mehr speziell AfD. Das aber ist das Gegenteil der viel beschworenen inhaltlichen Auseinandersetzung mit dieser Partei.

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