Causa von der Leyen:Ohne Absicht

Die Verteidigungsministerin behält den Doktortitel, trotz Fehlern in ihrer Dissertation. Das Votum der Hochschule Hannover ficht die Opposition nicht an.

Die Opposition sieht keinen Grund, die Entscheidung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) über den Doktortitel von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen anzuzweifeln. Die Hochschule sei nachvollziehbar zum Schluss gekommen, dass die CDU-Politikerin in der Dissertation Fehler gemacht habe, aber ohne Täuschungsabsicht, so der Bildungsexperte der Grünen-Fraktion, Kai Gehring. "Wir haben keinen Grund daran zu zweifeln, dass das zweistufige universitäre Prüfverfahren einwandfrei und sorgfältig vonstattengegangen ist." Fehler zu machen sei menschlich. "Auch Frau von der Leyen ist nicht übermenschlich." Nach monatelanger Prüfung hatte die MHH am Mittwoch den Doktortitel von der Leyens trotz handwerklicher Fehler bestätigt. Linke-Chef Bernd Riexinger sagte der Rheinischen Post, es bleibe trotzdem ein Nachgeschmack. "Das Problem ist, dass es offenbar immer wieder Menschen gibt, die aufgrund ihrer privilegierten Herkunft denken, dass Regeln nur für die anderen gelten."

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