Bush in Nahost:"Die Welt braucht einen freien Palästinenserstaat"

Die Palästinenser sollen ein zusammenhängendes Gebiet bekommen, das sie ihre Heimat nennen können, forderte US-Präsident Bush im ägyptischen Scharm el Scheich von Israel. Morgen wollen sich Bush, Scharon und Abbas in Jordanien treffen, um über den internationalen Friedensplan zu sprechen.

"Ich meine, dass die Welt einen Palästinenserstaat braucht, der frei und in Frieden existiert." Mit diesen Worten brachte US-Präsident George W. Bush seine Position beim Nahost-Gipfel im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich zum Ausdruck.

Seine Regierung werde mit allen Parteien zusammenarbeiten, um diese "Vision" zu verwirklichen, sagte Bush bei dem Treffen am Dienstag, dessen offizieller Teil bereits nach einer halben Stunde zu Ende ging.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Handvoll Mörder, eine Handvoll Terroristen die Träume und Hoffnungen der Mehrheit zerstört", erklärte der US-Präsident.

"Israel hat eine Verantwortung"

Auch Israel nahm Bush in die Pflicht. "Israel muss die Siedlungsfrage lösen. Israel muss sicherstellen, dass die Palästinenser ein zusammenhängendes Gebiet bekommen, das sie ihre Heimat nennen können", so Bush. "Israel hat eine Verantwortung."

Bush, der in Scharm el Scheich erstmals dem palästinensischen Regierungschef Mahmud Abbas begegnete, dankte diesem für sein Kommen. "Sie haben eine Verantwortung und Sie werden sie wahrnehmen", sagte er an Abbas gerichtet. "Ich möchte mit Ihnen und allen hier anwesenden Staatschefs zusammenarbeiten."

Teilnehmer des Gipfels waren neben Abbas der ägpyptische Staatschef Husni Mubarak der saudiarabische Kronprinz Abdallah sowie die Könige von Jordanien und Bahrain, Abdullah II. und Hamad el Chalifa.

Gespräch im engsten Kreis

Die Eröffnungssitzung der Gespräche in Scharm el Scheich hatte sich gut zwei Stunden verzögert, weil die sechs Politiker überraschend zu einem längeren Gespräch im engsten Kreis zusammen gekommen waren. Ihre umfangreichen Delegationen warteten auf den Gängen des Konferenzzentrums auf ihre Chefs, darunter mehrere Außenminister und die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice.

Die offiziellen Gespräche gingen nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP bereits um 13.15 Uhr (MESZ) zu Ende.

Bei den Gesprächen ging es um den den internationalen Friedensplan, der unter anderem die Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaates bis 2005 vorsieht. Am Mittwoch reist Bush zu einem Dreiergipfel mit Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon in die jordanische Hafenstadt Akaba.

(sueddeutsche.de/dpa/AFP)

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