Einen Tag vor Beginn des G-8-Gipfels ist George W. Bush in Deutschland eingetroffen. Er landete am Dienstagabend auf dem hermetisch abgeriegelten Flughafen Rostock-Laage und wurde von Ministerpräsident Harald Ringstorff begrüßt.
Anschließend bestieg er einen Hubschrauber und flog nach Heiligendamm weiter, wo am Mittwoch das Gipfeltreffen der wichtigsten Industrienationen beginnt.
Vor dem Flughafen demonstrierten mehrere hundert G-8-Gegner. Einige hielten Transparente unter anderem mit der Aufschrift "G-8 = Kriegstreiber" hoch und riefen "Bush go home". Festnahmen oder Ausschreitungen gab es zunächst nicht. Die Polizei war am südlichen Rand des Flughafens mit einem Großaufgebot präsent.
Unterdessen wurden auch 57 G-8-Kritiker festgenommen, die auf dem Weg zum Flughafen Rostock-Laage unterwegs waren. Die 57 Festgenommenen waren nach Polizeiangaben teils vermummt in einem Bus und einem Kleintransporter unterwegs. Sie seien in Gewahrsam genommen worden, weil Ausschreitungen zu befürchten gewesen seien.
Die Gastgeberin des G-8-Gipfels, Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird erst am Mittwochvormittag im Anschluss an eine Kabinettssitzung von Berlin nach Heiligendamm aufbrechen. Mit Bush wird sie dann zu einem Mittagessen zusammenkommen. Am Abend beginnt das Gipfeltreffen mit einem Essen auf dem Schloss Hohen Luckow, an dem auch die Partner der G-8-Mitglieder teilnehmen.
Der dreitägige Aufenthalt in Heiligendamm ist der vierte Deutschlandbesuch Bushs seit seinem Amtsantritt vor sechseinhalb Jahren. 2002 und 2005 traf er sich mit Merkels Vorgänger Gerhard Schröder in Berlin und Mainz.
Im vergangenen Sommer besuchte er Merkel in ihrem Wahlkreis rund um die Hansestadt Stralsund. Schon damals übernachtete er im Kempinski-Hotel in Heiligendamm.