Bundeswehr:Neue Truppenspitze

Bundeswehr: Als ranghöchster Soldat hat Eberhard Zorn, 58, auch Einfluss auf die Verteidigungspläne der Regierung. Seine Berufung wird als Wink nach Paris verstanden: Zorn bringt Frankreich-Nähe mit.

Als ranghöchster Soldat hat Eberhard Zorn, 58, auch Einfluss auf die Verteidigungspläne der Regierung. Seine Berufung wird als Wink nach Paris verstanden: Zorn bringt Frankreich-Nähe mit.

(Foto: John MacDougall/AFP)

Verteidigungsministerin von der Leyen hat einen neuen Generalinspekteur im Amt begrüßt: den Saarländer Eberhard Zorn.

Die Bundeswehr hat einen neuen obersten Soldaten: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat am Donnerstag den bisherigen Personalchef der Bundeswehr, Eberhard Zorn, mit militärischen Ehren ins Amt des Generalinspekteurs eingeführt. Der Heeresgeneral wird Nachfolger von Volker Wieker, der aus Altersgründen ausscheidet und am Mittwochabend mit einem Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet wurde. Wieker habe die Bundeswehr "in einer prägenden Phase weltweiten Engagements" intensiv begleitet und wesentlich mitgestaltet, sagte von der Leyen. Wieker hatte den Posten als oberster Soldat der Bundeswehr seit Januar 2010 inne.

Der 58-jährige Zorn wird nun der neue ranghöchste Soldat der Truppe und damit Vorgesetzter von knapp 180 000 Soldaten sowie einer der engsten Berater der Verteidigungsministerin. "Mit General Zorn tritt ein vielfach bewährter militärischer Führer das verantwortungsvolle Amt des Generalinspekteurs an", teilte von der Leyen mit. Zorn hat keine leichten Aufgaben vor sich. Die Bundeswehr kämpft mit Personalmangel, der Belastung durch zahlreiche Auslandseinsätze und Übungen sowie mangelhafter Ausrüstung. "Ich hoffe, dass ich alle Soldatinnen und Soldaten auf dem bereits eingeschlagenen Weg zur weiteren Verbesserung der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft und zur Weiterentwicklung der Ausbildung mit Optimismus mitnehmen kann", sagte Zorn. "Ich bin mir sicher, dass wir so die vor uns liegenden Herausforderungen in gemeinsamer Verantwortung zum Wohle unserer Bundeswehr meistern werden."

Zorn kommt aus dem Saarland und ist seit 40 Jahren bei der Bundeswehr. 1978 trat er in die Artillerieschule in Idar-Oberstein ein. Er absolvierte die deutsche und die französische Generalstabsausbildung. Zweimal war er auf dem Balkan im Einsatz. Als Kommandeur der Luftlandebrigade 26 und der Division Schnelle Kräfte war er dafür verantwortlich, die nötigen Truppen zur nationalen Krisen- und Reaktionsvorsorge zu stellen.

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