Die Bundeswehr ist im Norden Afghanistans an einer Offensive gegen die radikalislamischen Taliban beteiligt. Sie setzt dabei erstmals auch schweres Gerät ein.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, dass Soldaten der Nato-Truppe Isaf derzeit eine Militäroperation der afghanischen Sicherheitskräfte im Raum Kundus unterstützten.
Daran seien auch Soldaten der Bundeswehr beteiligt. Sie hätten bereits Schützenpanzer vom Typ Marder und Mörser eingesetzt. Zu Stärke und Umfang des Kampfeinsatzes wollte der Sprecher keine näheren Angaben machen. Die Rheinische Post zitierte zuvor einen Bundeswehrsoldaten mit den Worten: "Es wird alles eingesetzt, was da ist."
"Eskalation ohne Ende"
Der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei warnt angesichts des Vorstoßes vor einer Spirale der Gewalt. Man müsse aufpassen, dass es nicht zu einer Eskalation ohne Ende komme, sagte Nachtwei an diesem Mittwoch im RBB-Inforadio.
Deutsche Soldaten sollten in erster Linie die afghanische Bevölkerung schützen und nicht für Kämpfe gegen die Taliban eingesetzt werden, sagte er im ZDF.
Verluste für US-Armee
Die amerikanischen Truppen mussten in Afghanistan im Juli schwere Verluste hinnehmen: Seit Beginn dieses Monats seien 31 Soldaten getötet worden, berichtete die Washington Post. Damit liege die Opferzahl über dem bisherigen Höchststand im Juni 2008, als insgesamt 28 US-Soldaten starben.
Auf Seiten der Briten kamen 18 Soldaten ums Leben. Die hohen Verluste hängen unter anderem mit einer Großoffensive der US-geführten Truppen gegen die radikal-islamischen Taliban in der Unruheprovinz Helmand zusammen.