Bundestagswahlkampf der Grünen:Zu zweit in den Kampf

Jürgen Trittin und Renate Künast werden ihre Partei als Doppelspitze in den Bundestagswahlkampf führen. Die ursprünglich geplant Urabstimmung der Basis ist ad acta gelegt.

Die Grünen werden nach Worten ihres Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Fritz Kuhn, mit einer Doppelspitze in den Bundestagswahlkampf 2009 ziehen.

Bundestagswahlkampf der Grünen: Renate Künast und Jürgen Trittin werden als Doppelspitze in den Bundestagswahlkampf ziehen.

Renate Künast und Jürgen Trittin werden als Doppelspitze in den Bundestagswahlkampf ziehen.

(Foto: Foto: dpa)

"Ich halte es für richtig, dass man jetzt - so wie sich die Dinge entwickelt haben - mit einer Doppelspitze ins Rennen geht, die die Partei in der Breite abdeckt", sagte Kuhn am Montag in Berlin vor Beratungen des Parteirates. "Und das werden nach Lage der Dinge Renate Künast und Jürgen Trittin sein."

Bereits am Freitag war bekanntgeworden, dass sich Co-Fraktionschefin Künast und Ex-Umweltminister Trittin auf eine gemeinsame Spitzenkandidatur verständigt haben.

Der Parteirat sollte am Montag einen Verfahrensvorschlag des Parteivorstandes billigen, wonach über die Spitzenkandidaten auf dem nächsten Bundesparteitag Mitte November in Erfurt entschieden wird.

Künast sagte vor der Parteiratssitzung: "Die Grünen zeigen in diesen Tagen, dass sie gut aufgestellt sind." Auf ihre Kandidatur ging sie nicht ein. Ursprünglich hatte die einstige Verbraucherschutzministerin eine alleinige Spitzenkandidatur erwogen.

Im Parteirat zeichnete sich breiter Rückhalt für Künast und Trittin ab. "Die beiden Personen sind für mich die Richtigen", sagte die Europaabgeordnete Rebecca Harms vor der Sitzung. Das Verfahren sei zweitrangig. Auch die bayerische Grünen-Chefin Theresa Schopper sagte: "Damit sind wir gut aufgestellt für die Bundestagswahl."

Im Gespräch war ursprünglich auch eine Urabstimmung der Parteibasis über die Spitzenkandidatur. Die sächsische Fraktionschefin der Grünen, Antje Hermenau, bedauerte vor der Parteiratssitzung, ihr Vorschlag vom Herbst sei nicht weiterverfolgt worden. Er habe sich daher erledigt. Sie kritisierte, dass die Partei aus der Zeitung von der gemeinsamen Kandidatur Künasts und Trittins erfahren habe.

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