Bundestagsabgeordneter als Fluchthelfer:Linken-Abgeordneter soll Flüchtling nach Deutschland geschmuggelt haben

Dehm droht Strafanzeige wegen Beamtenbeleidigung

Der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm (Linke) wurde schon einmal zu einer Geldstrafe verurteilt (Bild von 2009).

(Foto: dpa)

Diether Dehm hat nach eigenen Angaben im August einen Halbwaisen aus Afrika im Kofferraum über die Grenze gebracht. Ihm droht eine Geldstrafe - nicht zum ersten Mal.

Diether Dehm, Bundestagsabgeordneter der Partei Die Linke, hat offenbar Ende August einen Afrikaner von Italien nach Deutschland geschmuggelt. Das berichtet die Bild am Sonntag unter Berufung auf Dehm selbst. Er bestätigte demnach, einen jungen Halbwaisen aus Afrika über die Grenze nach Deutschland zu seinem Vater gebracht zu haben. "Die Grenzbeamten haben ihn nicht registriert", zitiert ihn das Blatt. Dehm sei jedoch mit sich im Reinen.

Wer Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis über die Grenze bringt, macht sich strafbar. Eine Gefängnisstrafe bekommt in aller Regel aber nur, wer wiederholt Menschen einschmuggelt und dafür eine Gegenleistung erhält. Eine Tat wie die Dehms, die Beihilfe zur illegalen Einreise, kann mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Dem Bericht der Bild am Sonntag zufolge soll es sich bei dem Geflüchten um einen jungen Mann aus einem Bürgerkriegsland in Afrika handeln. Nach dem Tod seiner Mutter habe er versucht, über das Mittelmeer zu seinem bereits in Deutschland lebenden Vater zu kommen.

Dehm hat bereits mehrmals mit verschiedenen Aktionen für Aufsehen gesorgt. So beschäftigt der Abgeordnete seit einigen Jahren den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar für die Pflege seiner Internetseite. Wegen des Aufrufs zum "Schottern", dem Entfernen von Steinen aus dem Gleisbett beim Castor-Transport nach Gorleben im Jahr 2010 wurde Dehm zu einer Geldstrafe verurteilt.

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