Bundespräsidentenwahl:Sonntagstreffen zur Gauck-Nachfolge

Union und SPD nehmen sich noch ein bisschen Zeit, um einen gemeinsamen Kandidaten zu suchen.

Die Spitzen von Union und SPD haben bei der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten nun noch bis Sonntag Zeit für eine einvernehmliche Lösung. Ein für Freitagnachmittag geplantes Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel und den Vorsitzenden von CSU und SPD, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, wurde abgesagt, weil sich Gabriel mit Grippe krankmeldete. Trotzdem gab es dem Vernehmen nach aber Telefonkontakte zwischen den Parteien. Der großen Koalition ist es bisher nicht gelungen, sich auf einen Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck zu einigen. Die Wahl durch die Bundesversammlung findet am 12. Februar 2017 statt.

Die Bundesbürger sähen am liebsten Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als neuen Hausherrn im Schloss Bellevue. Mit 25 Prozent wurde sein Name beim Politbarometer auf die Frage, wer neues Staatsoberhaupt werden soll, am häufigsten genannt. Steinmeier liegt der Befragung zufolge weit vor Winfried Kretschmann (Grüne), den zwei Prozent nannten. Der baden-württembergische Ministerpräsident wird ebenfalls als möglicher Anwärter auf das höchste Amt im Staat gehandelt. Der sagte am Freitag im SWR: "Wenn man mich dann ruft - der Ruf wird aber ziemlich sicher gar nicht kommen -, dann muss ich mir das reiflich überlegen." Er strebe das Bundespräsidentenamt "aber erst mal" nicht an. Parteichef Cem Özdemir sagte, die Grünen wären "sehr stolz", wenn ihr Ministerpräsident antreten würde. Allerdings wäre ein Grünen-Politiker für die CSU kaum akzeptabel.

© SZ vom 12.11.2016 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: