Die Zahlen liegen schon auf dem Tisch. "Die bulgarische Wirtschaft auf einen Blick", steht auf dem Zettel, den Liljana Pawlowa vorsorglich hat verteilen lassen. Die Bulgarin ist als Ministerin zuständig für die EU-Ratspräsidentschaft, die ihr Land zu Jahresbeginn übernommen hat, was am Donnerstag und Freitag mit einem Besuch der EU-Kommission in Sofia offiziell begangen wird. Pawlowas Auflistung ist zu entnehmen, dass das Wirtschaftswachstum Bulgariens bei 3,9 Prozent liegt, das vierthöchste in der EU. Auch das Haushaltsdefizit (null Prozent), die EU-weit drittniedrigste Staatsverschuldung und die unterdurchschnittliche Staatsverschuldung sollen Bulgarien so präsentieren, wie es spätestens zum Ende seiner sechsmonatigen Präsidentschaft endlich gesehen werden will: als europäischer Musterschüler. "Bulgarien ist ein Schatz, der in den vergangenen Jahren nicht entdeckt worden ist", schwärmt Pawlowa.
Bulgarien:Ehrgeiz im Armenhaus
Die Regierung in Sofia präsentiert ihr Land zu Beginn der EU-Ratspräsidentschaft als Musterschüler.
Von Daniel Brössler, Sofia
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