Der AfD könnte durch Bremen schon zum zweiten Mal den Einzug in ein westdeutsches Länderparlament schaffen, im Moment liegt sie hier in Umfragen bei etwa fünf Prozent. Spitzenkandidat Christian Schäfer, 51 Jahre, gehört dem wirtschaftsliberalen Flügel der neuen Partei an. "Nüchtern, sachlich, unaufgeregt" - so beschreibt ihn der Weser Kurier in einem Porträt. Klingt anders als seine Parteikollegen im Osten Deutschlands, die im Wahlkampf (erfolgreich) auf populistische Töne setzten und teilweise offen mit der Anti-Islam-Bewegung Pegida sympathisieren. Im Wahlkampf bekommt Schäfer denn auch Unterstützung von Parteichef Bernd Lucke, der zuletzt in der Partei im Kampf gegen die aufmüpfige Ost-AfD schmerzhafte Rückschläge hinnehmen musste. Der Streit in der Partei könnte dem Bremer Wahlkampf schaden, fürchten einige. Noch dazu, wo die AfD hier Konkurrenz hat: Die "Bürger in Wut" - ein Name, der auch auf die Alternative für Deutschland passen würde - bearbeiten in Bremen schon seit Jahren ähnliche Themen wie die AfD. BiW-Spitzenkandidat Jan Timke zog 2011 über die Bremerhavener Landesliste in die Bürgerschaft ein, obwohl seine Partei im ganzen Stadtstaat die Fünf-Prozent-Hürde verfehlte. Timke gilt als wenig zurückhaltend und scheut sich nicht, Themen wie Zuwanderung so populistisch aufzugreifen wie die AfD im Osten Deutschlands.