Bürgerkrieg in Syrien:Ban Ki Moon verurteilt Gefangennahme von UN-Beobachtern

Es soll nur zur ihrem Schutz sein: Vier Angehörige einer Blauhelm-Truppe sind in der Gewalt von syrischen Rebellen. Diese erklären, die Philippiner seien in Gefahr gewesen und würden bald freikommen. Dennoch übt UN-Generalsekretär Ban scharfe Kritik.

Ban Ki Moon

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon

(Foto: Bloomberg)

Syrische Rebellen haben an der Waffenstillstandslinie zu Israel erneut Angehörige der UN-Friedenstruppe in ihre Gewalt gebracht. Die vier Philippiner seien zu ihrer eigenen Sicherheit in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Gruppe Jarmuk-Märtyrer über Facebook. Truppen von Staatschef Baschar al-Assad und Kriminelle seien eine Gefahr gewesen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Gefangennahme scharf und forderte die sofortige Freilassung der Beobachter.

Die Friedenstruppe ist seit 1974 in der Region aktiv, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu überwachen. Auch Länder wie Österreich oder Indien stellen dafür Soldaten.

Die Rebellen brachten die Philippiner nach UN-Angaben auf den Golanhöhen in ihre Gewalt. In der Nähe waren im März mehr als ein Dutzend Angehörige der UN-Truppe drei Tage lang festgehalten worden. Auch dafür waren die Jarmuk-Märtyrer verantwortlich.

Berichte über eine Geiselnahme wiesen die Rebellen damals zurück. Ein Sprecher erklärte nun, der Vorfall solle nicht unverhältnismäßig hochgespielt werden. "Sie sind wohlbehalten und werden so schnell wie möglich übergeben." Die UN-Mitarbeiter hätten sich in einem Gebiet aufgehalten, wo es zu heftigen Kämpfen gekommen sei.

Der Bürgerkrieg hatte schon mehrfach Verwicklungen mit anderen Ländern zur Folge. So landeten in der Türkei schon Artilleriegeschosse aus Syrien. In dem Konflikt sind mehr als 70.000 Menschen getötet worden.

US-Außenminister John Kerry äußerte am Dienstag bei einem Besuch in Moskau die Hoffnung, eine gemeinsame Linie mit Russland zu finden. Beide Länder seien an Stabilität in der Region interessiert. Die Ausbreitung des Extremismus müsse gestoppt werden, erklärte der Minister. Russland hat im UN-Sicherheitsrat mehrfach gemeinsam mit China Resolutionen gegen Assad verhindert.

Die Vereinten Nationen beklagten unterdessen, dass es für Hilfslieferungen in das Land noch immer hohe bürokratische Hürden gebe. Inzwischen benötigten aber knapp sieben Millionen Menschen Hilfe.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: