Britische Studie:Fast 11.500 Kinder in syrischem Bürgerkrieg getötet

Es ist eine erschütternde Zahl: Im syrischen Bürgerkrieg sind einer neuen Untersuchung zufolge bereits mehr als 11.000 Kinder ums Leben gekommen. Verstörend ist nach den Worten der Autoren vor allem, auf welche Weise die Jungen und Mädchen starben.

Im syrischen Bürgerkrieg sind bislang fast 11.500 Kinder im Alter bis zu 17 Jahren getötet worden. Mehr als zwei Drittel von ihnen seien durch Sprengsätze, Artilleriebeschuss oder bei Luftangriffen ums Leben gekommen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Studie.

Die Erhebung von Forschern der britischen Oxford Research Group berücksichtigte Daten vom Konfliktbeginn im März 2011 bis zum vergangenen August. Demnach ist etwa ein Viertel der Todesfälle auf Schüsse aus kleinkalibrigen Waffen zurückzuführen. 764 Minderjährige seien bei Massenexekutionen und weitere 389 durch Scharfschützen getötet worden.

Bei den getöteten Kindern handelt es sich der Untersuchung zufolge in rund zwei Drittel der Fälle um Jungen. Weiter hieß es in der Studie, bei dem international verurteilten Angriff mit Chemiewaffen in der Region Ghuta, östlich der Hauptstadt Damaskus, am 21. August seien 128 Kinder getötet worden.

"Das Verstörendste an den Erkenntnissen ist nicht allein die Zahl der getöteten Kinder, sondern wie sie starben", sagte Hamit Dardagan, einer der Autoren der Studie. So seien sie "in ihren Wohnungen und Gemeinden mitten im Alltag bombardiert" worden, etwa "beim Warten auf Brot oder in der Schule".

Der syrische Bürgerkrieg hatte nach der Niederschlagung von Protesten gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 begonnen. Schätzungen von Aktivisten zufolge wurden bisher mehr als 120.000 Menschen getötet. Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht, viele wurden ins Ausland vertrieben.

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