"Hallelujah! Britannien wählt die Vernunft!" Nach dem Sieg der konservativen Partei von Premierminister David Cameron bei den Parlamentswahlen reagiert die britische Presse auf unterschiedliche Weise. Die konservative Daily Mail jubelt auf ihrem Titelblatt, die Boulevardzeitung Daily Mirror hingegen, traditionell der Labour-Partei verbunden, fragt resignierend vor schwarzem Hintergrund: "Fünf weitere verdammte Jahre?"
"Cam ist der Mann", jubelt die konservative Tabloid-Zeitung Metro, und natürlich freut sich auch das einflussreiche Boulevardblatt The Sun über den Wahlsieg von David Camerons Partei. "Bluedini" - als blauen Magier feiert sie den Premierminister in Anlehnung an die Parteifarbe der Tories. Und der Daily Express fordert noch vor dem endgültigen Wahlergebnis: "Jetzt lasst uns über die EU abstimmen!"
Etwas zurückhaltender kommentiert die linksliberale Presse den Wahlausgang. Der Guardian etwa stellt schlicht und beinah verblüfft fest: "Cameron schockt Labour". Auch die Zeitung i spricht von einem "Schock-Ergebnis".
Die Briten kehren zu ihrer ungeschriebenen Verfassungsnormalität zurück: Eine Partei regiert, es gibt keine Koalition. Folgerichtig prangt Premierminister David Cameron als der große Wahlsieger einen Tag nach der Abstimmung von den Titelseiten aller großen britischen Zeitungen.