Mit Sorgenfalte auf der Stirn und die Lippen zusammengekniffen: So sieht der britische Premierminister David Cameron auf vielen Bildern von heute aus Brüssel aus. Dort kommen die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem Gipfeltreffen zusammen. Über das Ergebnis der Volksabstimmung für einen EU-Austritt des Vereinigten Königreiches wollen sie am Abend beim gemeinsamen Essen sprechen. Zuvor soll es um die Themen Migration und äußere Sicherheit gehen.
Drinnen lockerte sich seine Miene dann etwas, und auch die Gestik gegenüber den anderen Staatschefs, wie hier dem französischen Präsidenten François Hollande, ist zugewandt. Nicht überall ...
... gibt es Körperkontakt: Luxemburgs Premier Xavier Bettel und Cameron bleiben eher auf Abstand.
Der Gesichtsausdruck von Bundeskanzlerin Angela Merkel verrät nichts von Verstimmtheit - zumindest nicht hier im Gespräch mit Cameron. Großbritannien bleibe trotz der bedauerlichen Entscheidung der britischen Wähler weiter ein Freund und Partner, mit dem man in vielerlei Weise verbunden sei, hatte Merkel bei ihrem Eintreffen im EU-Ratsgebäude gesagt.
Verhandlungen über den Austritt aus der Europäischen Union soll es Merkel zufolge erst geben, wenn London offiziell einen Austrittsantrag gestellt hat. Die anderen 27 EU-Länder wollten jedoch von Cameron persönlich seine Bewertung hören. Ob er auf diesem Bild gerade eine solche abgibt, ist nicht bekannt.
So schlecht ist die Stimmung offenbar nicht: Der dänische Premierminister Lars Lokke und Cameron scheinen sich ebenfalls noch gut zu verstehen.
Beim Foto aller (noch) 28 Staats- und Regierungschefs, dem sogenannten "Familienbild", lässt sich in Angela Merkels Geste alles Mögliche hineindeuten: Will sie, dass Cameron (ganz links) neben ihr stehen soll? Oder will sie ihm einen Außenseiterplatz ganz am Rand zuweisen? Oder erklärt sie ihm am Ende, dass das blaue Stück Stoff ganz rechts neben dem finnischen Premier Juha Sipila eine EU-Fahne ist?
Frostiger war die Stimmung bei einem Vorab-Treffen von Cameron mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (rechts): Ein Lächeln sieht anders aus. Bei einer Sondersitzung des Europaparlaments in Brüssel hatte Juncker gesagt: "Ich möchte, dass Großbritannien seine Position klärt. Wir können uns nicht auf einen langen Zeitraum der Ungewissheit einlassen." Und dann ...
... schiebt Juncker den britischen Premier auch noch zur Tür: Da geht's raus.