Bombenexplosion nach Freitagsgebeten:Tote bei Anschlägen in Nigeria

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Bei einem Attentat nahe einer Moschee in der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Gegend ist eine Hochburg der Boko Haram. Erst an Weihnachten sind viele Christen bei Anschlägen der radikalislamischen Sekte getötet worden.

Bei einer Bombenexplosion nahe einer Moschee im Norden Nigerias sollen am Freitag nach Polizeiangaben mindestens fünf Menschen getötet und mehrere verletzt worden sein. Der Sprengsatz sei explodiert, als Gläubige das Gotteshaus in der Stadt Maiduguri nach dem Freitagsgebet verließen, berichtete das nigerianische Fernsehen. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.

Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, das Militär weise die TV-Berichte zurück und spreche von drei Sprengsätzen, die in der Nähe von Märkten gezündet worden seien. Bei den Anschlägen sei niemand verletzt worden.

In einem weiteren Zwischenfall stürmten Bewaffnete einem Augenzeugen zufolge das Haus eines muslimischen Geistlichen in der Stadt und töteten drei Familienmitglieder. Hinter der Tat stünden Angehörige der islamischen Sekte Boko Haram, sagte ein Zeuge.

Bislang hat noch niemand Verantwortung für die Anschläge übernommen. Maiduguri gilt als Hochburg der radikalislamische Sekte Boko Haram. Diese hatte sich zu Bombenanschlägen im Norden des Landes bekannt, bei denen am ersten Weihnachtstag mehr als 40 Menschen getötet und viele andere verletzt worden waren.

Aus Angst vor neuen Terroranschlägen haben zahlreiche Kirchen in Nigeria ihre mitternächtlichen Gottesdienste in der Silvesternacht abgesagt. Die Extremisten von Boko Haram, die westliche Kultur und das Christentum radikal ablehnen, hatten für die christlichen Neujahrsfeiern Anschläge angekündigt.

Bereits 2010 gab es bei Angriffen auf Weihnachtsfeiern in dem westafrikanischen Land mehr als 80 Tote. Die christlichen Kirchen in Nigeria sprechen von einer "Kriegserklärung" seitens der Boko Haram. Die Sekte orientiert sich an den afghanischen Taliban und fordert die Einführung des islamischen Rechts (Scharia) im ganzen Land.

Nigeria ist mit 150 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Jeweils mehr als 40 Prozent der Nigerianer sind Christen oder Moslems.

© dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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