Bildstrecke:Tod der Großen Seele

Mit drei Schüssen löschte Nathuram Godse den "Vater der Nation" vor genau 60 Jahren aus. Er konnte Mahatma Gandhi einfach nicht verzeihen.

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Nicht die Unabhängigkeit Indiens, für die Mohandas Karamchand "Mahatma" Gandhi sein ganzes Leben gekämpft hatte, gebar zuletzt seinen Mörder - sondern die Tumulte im eigenen Land. Gandhi ging nicht im Kampf gegen die britische Kolonialmacht in die Knie: Er wurde ermordet von einem fanatischen Hindu.

Dieses Foto zeigt den Trauermarsch mit Gandhis Sarg.

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Mit drei Schüssen löschte Nathuram Godse den "Vater der Nation" am 30. Januar 1948 - vor genau 60 Jahren - aus. Er konnte nicht verstehen, warum Gandhi den Zahlungen an den pakistanischen, und somit muslimischen Teil des früheren Britisch-Indiens zustimmte.

Seine Angehörigen und Freunde nahmen Abschied von dem Ermordeten, der aufgebahrt wurde.

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Es gehörte zu Gandhis Philosophie, Konflikte gewaltfrei zu lösen - und zur Not auch Abstriche zu machen.

Gandhis Karriere ist einzigartig. Er studiert in London Jura und glaubt an das Recht eines jeden Menschen auf Würde und Selbstbestimmung. Den Glauben an die Rechtmäßigkeit der britischen Kolonialherrschaft in Indien verliert er.

Sein "Kampf des Rechts gegen die Macht" ...

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... schlägt er mit den Waffen eines gewaltlosen Kämpfers und führt Indien damit in die Unabhängigkeit. Hungerstreiks, Demonstrationen und Protestmärsche gehören zu seinem zivilen Ungehorsam, der Gandhi den Namen Mahatma - die "Große Seele" - einbringt und ihn zur Galionsfigur des gewaltfreien Widerstands macht.

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Auch unzählige Gefängnisaufenthalte halten ihn nicht davon ab, den Kampf für die Unabhängigkeit seines Landes immer wieder aufzunehmen.

Doch nicht nur die Freiheit liegt Gandhi am Herzen, auch um die Armen und die "Parias", die Unberührbaren, kümmert er sich. Auch heute berufen sich die Notleidenden - wie auf diesem Foto - auf Gandhi. Unumstritten ist der Mahatma in Indien gleichwohl nicht. Von einigen der Unberührbaren wird er angefeindet.

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Gandhi versucht, mit seinem Protest ein Vorbild zu sein. Dazu gehört, neben Gewaltverzicht, die Abkehr vom Luxus. Zivilisation soll die zunehmende Verringerung der Bedürfnisse sein.

In seinem Ashram in Ahmedabad, in ländlicher Umgebung, ...

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... verfeinert Gandhi seine spirituelle Lehre - die Satyagraha (Festhalten an der Wahrheit). Hierzu gehört auch das Brahmacharya, die Keuschheit. Die Macht des Geistes über den Körper soll seine persönliche Herausforderung werden - seine Frau Kasturba (Foto) unterstützt ihn.

Von seinem Ashram aus startet Gandhi ...

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... seinen berühmten Salzmarsch, der als Symbol des Antikolonialismus in die Geschichte eingeht und noch immer von Verehrern nachgeahmt wird (Foto).

Mit etwa 80 Mitstreitern macht sich Mahatma Gandhi am 12. März 1930 auf den Weg von seinem Wohnort Ahmedabad nach Dandi an der Küste des Arabischen Meeres. 24 Tage protestieren die Marschierenden, um auf die Ungerechtigkeit der britischen Salz-Steuer aufmerksam zu machen.

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Am Ende des Salzmarsches begleiten ihn nicht nur Tausende, sondern es versammeln sich 100.000 Anhänger, um den künftigen "Vater der Nation" sprechen zu hören.

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Doch auch der Salzmarsch, der als symbolischer Machtbeweis der Inder gegen die britischen Kolonialherren gilt, läutet noch immer nicht die Unabhängigkeit Indiens ein. Bis es so weit ist, vergehen noch weitere 17 Jahre.

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Am 15. August 1947, nach zähen Verhandlungen, erlangt Indien von einem im Zweiten Weltkrieg geschwächten Großbritannien schließlich die Unabhängigkeit. Gandhi ist zuletzt selbst in England gewesen, um die Gespräche zu führen (Foto). Doch die Briten teilen die frühere Großkolonie in zwei Staaten: das mehrheitlich hinduistische Bharat (Republik Indien) und das mehrheitlich muslimische Pakistan, das selbst in einen Ost- (heute Bangladesch - 1971 unabhägig) und einen dominierenden Westteil (Pakistan) geographisch aufgespaltet wurde.

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Die Teilung des Landes provoziert große Vertreibungs- und Fluchtbewegungen und schwere Konflikte zwischen den indischen Volks- und Religionsgruppen. Mehr als eine Million Menschen verlieren im Kampf um die wahre Religion Indiens das Leben.

Gandhi, dessen Ziel immer ein gemeinsames Indien gewesen ist, entschließt sich zu einem Hungerstreik (siehe Foto) ...

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... und kann die verfeindeten Gruppen dadurch zur Waffenruhe bewegen. Doch bis heute besteht ein anhaltender Konflikt um die sowohl von Indien als auch von Pakistan beanspruchte Region Kaschmir. Auf diesem Bild aus dem Jahr 1999 verbrennen Pakistanis eine indische Flagge.

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Der Glaube an ein vereintes Indien kostet Mahatma Gandhi das Leben, doch Teile seiner Lehre sind bis heute lebendig.

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(sueddeutsche.de/stä)

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