Bildstrecke:Reaktionen auf die Stammzellen-Entscheidung

6 Bilder

Wolfgang Huber

Quelle: SZ

1 / 6

Die vom Bundestag beschlossene Erleichterung der Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen ruft verschiedene Reaktionen hervor: Die Kirche ist enttäuscht, Forscher begrüßen die Entscheidung, Politiker äußern sich unterschiedlich.

Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber hat dem Bundestag für die Entscheidung zur Lockerung des Stammzellgesetzes Respekt gezollt. Ziel müsse es sein, die Grundlagenforschung mit embryonalen Stammzellen so schnell wie möglich hinter sich zu lassen, erklärte Huber. Schwerpunkt müsse die Forschung mit adulten Stammzellen sein. Politik und Wissenschaft müssten sich nun klar dafür einsetzen, dass die Stichtagsverschiebung einmalig bleibe, erklärte der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Foto: dpa

Andreas Pinkwart

Quelle: SZ

2 / 6

Der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Andreas Pinkwart ist über die Stammzellen-Entscheidung enttäuscht. Die einmalige Verschiebung des Stichtags sei halbherzig, erklärte der NRW-Wissenschaftsminister. Die Entscheidung sei "mehr Bremse als Motor für die Weiterentwicklung der deutschen Stammzellforschung". Positiv sei allerdings, dass die Geltung des Stammzellgesetzes auf das Inland beschränkt wurde.

Foto: ddp

Reinhard Marx

Quelle: SZ

3 / 6

Der katholische Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat die Lockerung scharf kritisiert. "Das ist kein guter Tag für den Lebensschutz in Deutschland", sagte Marx. Diese stelle menschliches Leben zur Disposition, kritisierte Marx. Er sei betroffen und enttäuscht. Die katholische Kirche werde auch weiter daran festhalten, dass der menschliche Embryo "ein Jemand, keine Sache ist". Diese Überzeugung sei nicht fortschrittsfeindlich, sondern diene dem Leben und der Menschenwürde.

Foto: dpa

Jürgen Hescheler

Quelle: SZ

4 / 6

Der Kölner Stammzellforscher Jürgen Hescheler hat sich dagegen erfreut über die Lockerung gezeigt. "Wir sind froh, dass wir jetzt die neuen Richtlinien nutzen können", sagte der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Neurophysiologie an der Universität Köln. Die neue Regelung wolle er schon bald anwenden.

Bereits nächste Woche beginne ein europäisches Projekt, bei dem getestet werden soll, wie Chemikalien auf Embryos wirken. "Es ist wichtig, dafür neue hochqualitative Stammzellen zu haben", sagte Hescheler, der auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Stammzellforschung ist.

Foto: dpa

Alois Glück

Quelle: SZ

5 / 6

Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück hat die Entscheidung des Bundestags zur Verschiebung des Stichtags für den Import embryonaler Stammzellen als "irreführendes Signal für den Vorrang des Lebensschutzes" bezeichnet. Durch die Entscheidung wachse die Gefahr einer schleichenden Aushöhlung des Embryonenschutzgesetzes, erklärte der CSU-Politiker. Die Gefahr liege darin, dass es nicht bei einer einmaligen Verschiebung der Stichtagsregelung bleiben werde. "Damit hat diese Entscheidung den Keim laufender Anpassungen von Schutzregelungen für das Leben, eine Relativierung des Lebensschutzes in sich."

Foto: dpa

Günther Beckstein

Quelle: SZ

6 / 6

"Ich befürchte, dass damit eine Grenze gefallen ist. Meine Sorge ist, dass es jetzt immer leichter wird, den Schutz des ungeborenen Lebens noch weiter auszuhöhlen", sagte Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU). "Mit jeder Aufweichung kann weitergehenden Forderungen immer weniger entgegengesetzt werden."

Foto: dpa

(Texte: dpa/AP/AFP/sonn/lala)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: