Roland Koch Hessischer Ministerpräsident
Die hessische Landespolitik liegt bei den Kochs in der Familie: Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung betont Roland Koch immer wieder, "schon am Küchentisch" habe er vieles über Politik und Jurisprudenz gelernt.
Denn Roland Kochs Vater, der Rechtsanwalt Karl-Heinz Koch, war CDU-Politiker und von 1987 bis 1991 hessischer Justizminister. Über 50 Jahre lang war er CDU-Mitglied, hatte mehrere Parteiämter inne, unter anderem den stellvertretender Fraktionsvorsitz im Landtag. 2007 starb Kochs Vater im Alter von 82 Jahren.
Erst der Sohn sollte die CDU wieder zur Mehrheitspartei machen. Roland Koch steigt früh in die Parteikarriere ein, wird 1979 mit 21 Jahren jüngster Vorsitzender eines CDU-Kreisverbands, zählt zu Beginn seiner politischen Karriere zu den "jungen Wilden".
Im Wahlkampf um die Landtagswahl 1999 führt Koch mit der CDU die umstrittene Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts. Kritiker - vor allem aus der rot-grünen Bundesregierung - werfen ihm vor, Ausländerfeindlichkeit zu schüren.
Im Februar 1999 verliert die rot-grüne Regierung unter Hans Eichel bei der Landtagswahl die Mehrheit. Koch bildet eine Koalition mit der FPD, 2003 erreicht die CDU die absolute Mehrheit.
Im Wahlkampf zu den Landtagswahlen 2008 startet Koch erneut eine umstrittene Kampagne. Diese Mal will er sich die U-Bahn-Schlägereien zunutze machen und fordert unter anderem eine Verschärfung des Jugendstrafrechts und eine schnellere Abschiebung krimineller Ausländer. Bei der Wahl bleibt die Hessen-CDU zwar denkbar knapp stärkste Partei, verliert aber zwölf Prozentpunkte. Auch mit der FDP reicht es nicht zu einer Mehrheit. Da auch SPD, Grüne und Linke keine gemeinsame Regierung bilden wollen, bleibt Koch als geschäftsführender Ministerpräsident im Amt.
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