Bildstrecke:Despoten der Welt

Von Korea bis nach Afrika - in der ganzen Welt sind zu finden. Staatschefs die ihre Bevölkerung unterdrücken, sich selbst aber ein Leben in Luxus leisten. Außerdem ist jeder käuflich, der Westen vor allem mit Öl.

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Kim Jong-Il, Nord-Korea, AP

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Von Korea bis nach Afrika - in der ganzen Welt sind sie zu finden. Staatschefs die ihre Bevölkerung unterdrücken, sich selbst aber ein Leben in Luxus leisten. Außerdem ist jeder käuflich, der Westen vor allem mit Öl.

Kim Jong Il der "Geliebte Führer" kam nach dem Tod seines Vaters Kim Il Sung, der "Große Führer", 1994 an die Macht in Nordkorea. Der kommunistische Dikatator liebt den Luxus, Filme und die Frauen.

23 Millionen Nordkoreaner leben in einer ideologischen Scheinwelt mit einer perfekten Propagandamachine, komplett abgeschottet von der Außenwelt.

Übrigens ist Nordkorea das einzige Land der Welt, an dessen Spitze ein Toter steht - Staatsgründer Kim Il Sung ist bis heute offiziell Präsident.

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Than Shwe, Myanmar, AFP

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Im September letzten Jahres protestierten buddhistische Mönche in Birma (Myanmar) gegen die Militärdiktatur. Die friedlichen Proteste wurden mit Gewalt niedergeschlagen.

An der Spitze des Staates steht seit 1992 General Than Shwe. Vom Volk wird er nur noch "der König" genannt. Die Militärjunta gönnt sich ein Leben voller Luxus und Privilegien. In der neuen Hauptstadt Naypyidaw ließ sich "König Than Shwe" ein Denkmal für die Ewigkeit bauen.

Den Menschen bleibt dagegen gerade genug zum Überleben. Strom oder einen Fernseher kann sich kaum jemand leisten. Birma gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und hat sich international weitgehend isoliert.

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Hugo Chavez, Venezuela, AP

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Der linksgerichtete Hugo Chávez wurde 1999 als eine Art moderner Robin Hood zum Präsidenten von Venezuela gewählt. Er setzte sich für die Ärmsten der Bevölkerung ein und propagiert den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts". Im Zuge unterschiedlicher Reformen entmachtete er Firmenbesitzer und positioniert seine Anhänger auf wichtigen Posten in Legislative und Judikative. Oppositionelle Journalisten werden ebenso unterdrückt wie oppositionelle Wähler.

Venezuela ist eines der ölreichsten Länder der Erde (das Erdöl macht 50 Prozent der Staatseinnahmen aus) - seit Chávez' Amtsantritt ist das Land zwar reicher geworden, doch die Menschen ärmer.

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Lukaschenko, dpa

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Der Westen nennt ihn Europas letzten Diktator: Alexander Lukaschenko. In Weißrussland dagegen ist der "Batko" (Papa) der Beste. Dieser Meinung sind vor allem die älteren Belarussen und die Leute vom Land.

Lukaschenko ist seit 1994 an der Macht in Weißrussland und er hat dort die alte sowjetische Symbolik wiederbelebt. Es ist fast so wie früher, es gibt einen KGB, einen Fünfjahresplan und Polit-Instrukteure. Durch billiges russisches Öl und Erdgas hat er den Menschen einen relativ hohen Lebensstandard ermöglicht.

Die Weißrussen bezahlen dafür aber einen hohen Preis. Kritik ist nicht erlaubt, eine freie Presse existiert nicht, Wahlen werden gefälscht und die Opposition schmort, wenn sie Glück hat, im Gefängnis. Einige Regimekritiker gelten als "verschwunden". Das Land ist keine unvollkommene Demokratie sondern eine unvollkommene Diktatur sagen Dissidenten.

Die Europäische Union hat 2006 weitere Sanktionen gegen den Präsidenten verhängt. Zu dem bestehenden Einreiseverbot wurden ihm und 35 Regierungsvertretern die Konten gesperrt. Solange Russland jedoch weiter billiges Öl liefert, kann das Lukaschenko egal sein.

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Gaddafi, Libyen, dpa

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Libyen ist kein Schurkenstaat mehr - seit Januar ist das Land sogar Mitglied im UN-Sicherheitsrat. Staatschef Muammar el Gaddafi putschte sich 1969 an die Macht.

Libyen gehört wegen seines Ölreichtums neben Algerien zu den wohlhabendsten Nationen Nordafrikas. Das Land hatte aber schwer zu schaffen unter den internationalen Sanktionen. Die USA verhängten 1986 Libyen einen Wirtschaftsboykott, dem sich die Vereinten Nationen 1992 anschlossen.

Die Wende kam 2003, als sich die Regierung zur Entschädigung der Hinterbliebenen des Bombenanschlags von Lockerbie bereitfand und ihren Verzicht auf ein geheimes Atomwaffenprogramm erklärte.

Mit Frankreichs Präsident Sarkozy hat Gaddafi kürzlich milliardenschwere Wirtschaftsverträge abgeschlossen. Er kaufte für Libyen Waffen, Airbus-Maschinen, ein Atomkraftwerk und eine Entsalzungsanlage ein. Ausgerechnet am Internationalen Tag der Menschenerechte.

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Ahmadinedschad, dpa

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Mahmud Ahmadinedschad gewann im Juni 2005 überraschend die iranische Präsidentschaftswahl. Weltweites Aufsehen erregte er mit seiner Forderung, Israel von der Landkarte zu tilgen und durch die Leugnung des Holocaust.

Außerdem sorgt der Atomstreit für Furore: Ende Dezember 2006 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen Iran. Vor kurzem veröffentlichten die USA ein Geheimdienstdossier, das bestätigte, dass der Iran bis 2003 ein Atomprogramm hatte, es danach aber unterbrach. Ein Sieg für den Präsidenten.

Ahmadinedschad war von 2003 bis 2005 Bürgermeister Teherans. In dieser Zeit ließ er Fastfood-Restaurants schließen und führte in den Fahrstühlen der Stadtverwaltung die Geschlechtertrennung ein.

In März dieses Jahres stehen in Iran Parlamentswahlen an. Eine Koaliton aus 21 Parteien könnte die Vorherrschaft der Konservativen beenden und den Weg für Ahmadinedschads Abwahl einleiten, das schwache Wirtschaftswachstum und die Benzinrationierungen haben die Popularität des Präsidenten radikal gesenkt.

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Bashar al-Assad, Reuters

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Syrien hat nur Gott und Assad. Mit fast 97 Prozent der Stimmen wurde Bashar al-Assad in Mai 2007, in einem Referendum ohne Gegenkandidaten, für eine zweite Amtszeit zum Präsidenten wiedergewählt. Er hat Syrien Reformen versprochen. Regimekritiker und politische Aktivisten werden aber verhaftet.

Der Augenarzt al-Assad hatte 2000 nach dem Tod seines Vaters Hafis al-Assad die Führung des arabischen Landes übernommen. Seit 1971 wird Syrien von den Assads regiert.

Washington wirft Assad vor, radikale Palästinensergruppen zu unterstützen und sich im Nachbarland Libanon einzumischen. Außerdem soll Syrien Aufständische und Terrorgruppen im Irak helfen, indem es muslimische "Gotteskrieger" via Syrien in den Irak einreisen lässt.

Unter Druck steht al-Assad auch weil hochrangige syrische Funktionäre verdächtigt werden, an der Ermordung des libanesischen Ex-Regierungschefs Rafik Hariri 2005 verwickelt zu sein.

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Karimow_AP

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Erst im Dezember letzten Jahres sicherte sich Islam Karimow zum dritten Mal das Präsidentenamt Usbekistans und das, obwohl die Verfassung eigentlich nur zwei Amtszeiten für einen Präsidenten vorsieht.

An der Macht in der ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepublik ist Karimow seit 1990. Systematisch wird jede Form der Opposition unterdrückt. Dissidenten werden verhaftet oder in psychiatrische Kliniken gesteckt. Die Staatspropaganda läuft auf Hochtouren, eine freie Presse existiert nicht.

Usbekistan ist reich an Rohstoffen und exportiert Baumwolle, Gold, Öl und Erdgas. International in der Kritik steht das Land seit dem Massaker von Andischan. In Mai 2005 wurden dort Hunderte Demonstranten von Soldaten erschossen. Das Thema ist im Land Tabu.

Die EU hat zuletzt die gegen die usbekische Führung verhängten Sanktionen gelockert. In der südusbekischen Stadt Termes unterhält die Bundeswehr einen Stützpunkt zur Versorgung der Truppen im Norden des benachbarten Afghanistan.

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Berdymuchammedow, Reuters

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Gurbanguly Berdymuchammedow ist der Nachfolger des im Dezember 2006 verstorbenen turkmenischen Präsidenten Saparmurat Nijasow - auch genannt "Turkmenbashi" (Vater aller Turkmenen). Dieser ließ sich vom Parlament auf Lebenszeit ernennen und eine goldene Statue in Aschgabad errichten.

Auch der neue Präsident beschenkt sich gerne selbst. Für seine herausragende Dienste bekam Berdymuchamedow zu seinem 50. Geburtstag einen Orden aus Diamanten und Gold verliehen. Dazu auch noch eine Gehaltserhöhung von 20.000 Dollar.

Trotz hoher Erdgasvorkommen ist die Armut in Turkmenistan weitverbreitet und die Lebensbedingungen der Menschen haben sich noch nicht verbessert.

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Mugabe, Reuters

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Er galt lange Zeit als Hoffnungsträger für Afrika, baute ein vorbildliches Gesundheitswesen und ein gutes Bildungsprogramm auf. Seit Jahren aber treibt Simbabwes Staatschef Robert Mugabe sein Land in den Ruin. Der 83-jährige Präsident hat sich in den 27 Jahren vom Unabhängigkeitshelden zum Diktator gewandelt.

Die Opposition wird unterdrückt oder von der Polizei ins Krankenhaus geprügelt, wie es Oppositionsführer Morgan Tsvangirai erlebte. Die EU erklärte Mugabe wegen der andauernden Menschenrechtsverletzungen im Land zur Persona non grata.

Präsident Mugabe ließ Tausende weiße Bauern enteignen und das fruchtbare Land an treue Landsleute verteilen - diese wussten oftmals aber nicht diese Flächen zu bewirtschaften. Es kam in Simbabwe sogar zu Hungersnöten.

Im Jahr 2000 wollte Mugabe seine Macht mit einem Verfassungsreferendum festigen, dies lehnte die Bevölkerung ab. Seitdem setzt Mugabe auf Repression. Alle Bevölkerungsschichten sind betroffen - von Gewerkschaftsvertretern, Journalisten bis zum Richter. An der Situation in Simbabwe seien doch die Briten Schuld, meint Mugabe. Wegen der Situation in dem südafrikanischen Land hatten sie es 2002 aus dem Commonwealth ausgeschlossen.

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König Mswati III, AP

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Swasiland ist der letzte afrikanische Staat mit einer absoluten Monarchie. Staatsoberhaupt ist König Mswati III. oder der "Löwe von Swasiland". Statt Armut oder Aids zu bekämpfen, fährt der König lieber in seinem 500.000 Euro teuren Maybach herum. Der 45 Millionen teure Privatjet wurde ihm vom Parlament verweigert.

Gekrönt wurde er mit gerade mal 18 Jahren, am 25. April 1986. Seitdem ist das, was er sagt, Gesetz im Königreich. Politische Parteien sind in Swasiland verboten. Mswati III. hat das Recht, Premierminister und Richter zu ernennen und zu entlassen, er kann das Parlament auflösen und Zeitungen verbieten.

Als Maßnahme gegen die Aids-Verbreitung veranlasste er sogar ein Sexverbot für Mädchen unter 19 Jahren. Dieses hob der König dann wieder auf, als er eine 17-Jährige zu seiner 13. Braut auserwählte.

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Teodoro Obiang Nguema,  Reuters

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Staatspräsdident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo regiert seit 29 Jahren in Äquatorialguinea. Um an die Macht zu kommen, putschte er seinen Onkel aus dem Amt und ließ ihn danach erschießen.

Obiang hat in Äquatorialguinea für Wahlen gesorgt und Parteien erlaubt. Die Opposition lässt sich aber kaufen und wer die Regierung kritisiert, kann darüber im Gefängnis nachdenken. Oppositionsführer Severo Moto wurde zu 100 Jahren Gefängnis verurteilt. Aus Spanien leitet er eine Exilregierung.

Bei der letzten Wahl in Dezember 2002 wurde Obiang mit fast 100 Prozent wiedergewählt. In manchen Wahllokalen soll er sogar 103 Prozent der Stimmen bekommen haben.

Äquatorialguinea hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen Afrikas und ein Wirtschaftswachstum von fast 30 Prozent. Dies hat das Land nicht der Politik des Präsidenten zu verdanken, sondern dem Öl. Das viele Geld hat aber nichts an den Lebensbedingungen der Menschen geändert, so gibt es vielerorts kein fließendes Wasser, kein richtig funktionierendes Stromnetz oder ein Gesundheitssystem. Dagegen bezeichnete US-Außenministerin Condeleezza Rice Präsident Obiang als "einen guten Freund".

Foto: Reuters

(sueddeutsche.de/hmk/stä/bosw)

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