Der Westen nennt ihn Europas letzten Diktator: Alexander Lukaschenko. In Weißrussland dagegen ist der "Batko" (Papa) der Beste. Dieser Meinung sind vor allem die älteren Belarussen und die Leute vom Land.
Lukaschenko ist seit 1994 an der Macht in Weißrussland und er hat dort die alte sowjetische Symbolik wiederbelebt. Es ist fast so wie früher, es gibt einen KGB, einen Fünfjahresplan und Polit-Instrukteure. Durch billiges russisches Öl und Erdgas hat er den Menschen einen relativ hohen Lebensstandard ermöglicht.
Die Weißrussen bezahlen dafür aber einen hohen Preis. Kritik ist nicht erlaubt, eine freie Presse existiert nicht, Wahlen werden gefälscht und die Opposition schmort, wenn sie Glück hat, im Gefängnis. Einige Regimekritiker gelten als "verschwunden". Das Land ist keine unvollkommene Demokratie sondern eine unvollkommene Diktatur sagen Dissidenten.
Die Europäische Union hat 2006 weitere Sanktionen gegen den Präsidenten verhängt. Zu dem bestehenden Einreiseverbot wurden ihm und 35 Regierungsvertretern die Konten gesperrt. Solange Russland jedoch weiter billiges Öl liefert, kann das Lukaschenko egal sein.
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