Bierzelt-Rede:Truderinger Nachbeben

In den USA werden die Äußerungen der Kanzlerin als Zeichen eines Zerwürfnisses wahrgenommen. Trump kommt dabei nicht besonders gut weg.

Von Reymer Klüver

In der Welt der 140-Zeichen-Meldungen kommt es bekanntlich darauf an, komplizierteste Dinge auf einfachste Sachverhalte zu reduzieren, sozusagen entweder auf Schwarz oder auf Weiß; Grautöne und Nuancierungen sind da meist zu kompliziert oder verlangen ausführliche Erläuterungen, die nicht auf eine Twitter-Länge passen. US-Präsident Donald Trump weiß das und versteht sich ohne Zweifel meisterhaft auf dem Umgang mit dem Kurznachrichtenmedium. Aber eben nicht nur er. Und so war es niemand anderes als Edward Snowden, der als einer der Ersten kurz, knapp, und präzis zusammenfasste, was an diesem langen Feiertagswochenende die politische Diskussion in den USA mit beherrschte. "Dies ist ein epochemachender Moment", twitterte der Whistleblower aus Moskau und meinte damit, was die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in einem Bierzelt in Trudering, am Rande von München gesagt hatte: Die Zeit sei vorbei, dass Deutschland und Europa sich sozusagen blind auf die USA verlassen könnten.

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