Die Bevölkerung in Ostdeutschland wird bis 2050 mehr als doppelt so schnell schrumpfen wie Westen. Dies geht aus der Bevölkerungsvorausberechnung hervor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Das Amt sagte für die neuen Länder einen Rückgang von 31 Prozent im Vergleich zu 2006 voraus, für Westdeutschland dagegen nur von 14 Prozent. Es gebe eine "zunehmende Kluft in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den neuen und alten Ländern", hieß es.
Zudem wird der Anteil der Alten im Vergleich zu den Erwerbsfähigen in den neuen Ländern erheblich höher sein als im Westen.
Derzeit liege der Anteil der Bevölkerung im Alter zwischen 20 bis 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung in den neuen Ländern mit 62 Prozent zwar noch höher als in den alten (60 Prozent). In den neuen Ländern werde dieser Anteil 2050 nur noch bei 47 Prozent liegen, in den alten Ländern werden dann aber noch 52 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sein.
Das Verhältnis von Menschen, die 65 Jahre und älter sind, zu solchen im Erwerbsalter wird in den neuen Ländern schneller steigen als in den alten: Der so genannte Altenquotient wird sich von heute etwa 35 bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln und dann 80 betragen. Der Westen Deutschlands weist zurzeit einen etwas niedrigeren Altenquotienten von etwa 32 auf. Dieser wird etwas langsamer steigen und im Jahr 2050 bei 62 liegen.
Die Bevölkerung in den Stadtstaaten wird nicht so schnell schrumpfen wie im übrigen Bundesgebiet und im Jahr 2050 noch 90 Prozent der Zahl von 2006 betragen.
Die Prognosen sind Teil der 11. Bevölkerungsvorausberechnung, die das Bundesamt im November veröffentlicht und nun in Details vorgelegt hat.