Besuch in Israel:Obama spricht in Yad Vashem gegen Judenhass

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Stilles Gedenken: US-Präsident Obama in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem (Foto: Reuters)

Abschluss der Reise an symbolischem Ort: In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat sich US-Präsident Obama gegen Antisemitismus ausgesprochen. Am Nachmittag reist er nach Jordanien weiter - seinen Außenminister schickt Obama zurück.

Zum Abschluss seines dreitägigen Israel-Besuchs hat US-Präsident Barack Obama die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Dabei sprach sich Obama entschieden gegen Judenhass aus. "Der Antisemitismus hat keinen Platz in der zivilisierten Welt", sagte Obama.

Zuvor hatte er in der "Halle der Erinnerung" das ewige Feuer angefacht und einen Kranz niedergelegt. In den Boden des abgedunkelten Raumes sind die Namen der Vernichtungslager in ganz Europa eingelassen. Die vor 60 Jahren gegründete Gedenkstätte erinnert an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs.

Obama wurde bei seinem Besuch begleitet von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Schimon Peres. Auch der frühere Oberrabbiner Israel Lau war zugegen, der selbst den Holocaust überlebt hat. "Sie sind keine Zahlen", sagte Obama über die Opfer des Holocaust. "Sie waren Männer, Frauen und Kinder - so viele Kinder." Bei allem Bösen habe es damals aber auch Gutes geben, betonte Obama. Er erinnerte dabei an die "Gerechten unter den Völkern", die Juden gerettet haben, häufig unter Gefährdung ihres eigenen Lebens.

Außenminister Kerry kommt für Gespräche zurück

Begonnen hatte der US-Präsident seinen letzten Besuchstag in Israel mit der Niederlegung von Kränzen auf den Gräbern von Theodor Herzl und Izchak Rabin. Herzl (1860-1904) war einer der Mitbegründer des Zionismus, Rabin (1922-1995) war Ministerpräsident und wurde von einem rechtsextremen Gegner seiner Friedenspolitik gegenüber den Palästinensern in Tel Aviv ermordet.

Obama hatte Herzl bei einer Rede am Vortag als Menschen gewürdigt, der die Weitsicht besessen habe, dass die Zukunft des jüdischen Volkes mit seiner Vergangenheit verbunden werden müsse. Rabin pries er als einen Staatsmann, der verstanden habe, dass Israels militärischen Siegen ein Kampf für den Frieden folgen müsse. Am Freitagnachmittag fliegt Obama weiter nach Jordanien, um dort mit König Abdullah II. zusammenzutreffen.

Nach dem Besuch im Nachbarland wird US-Außenminister John Kerry am Samstag wieder in Israel erwartet. Kerry werde Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treffen, meldete der israelische Rundfunk. Aufgabe des US-Außenministers sei es, den Nahost-Friedensprozess voranzutreiben. Mit diesem Ziel werde er in den kommenden Monaten häufig in die Region kommen und zwischen Jerusalem und Ramallah hin- und herpendeln. US-Präsident Barack Obama hatte den Palästinensern nahegelegt, auch ohne Siedlungsstopp an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

© Süddeutsche.de/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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