Berliner Ensemble:Vorwürfe wegen Christian Klar

Der Ex-Terrorist Christian Klar soll nach seiner Freilassung Praktikant beim Berliner Ensemble werden. Intendant Claus Peymann stellt klar: Das sei keine "Verhöhnung der Opfer".

Claus Peymann hat Vorwürfe im Zusammenhang mit einem möglichen Praktikum des ehemaligen RAF- Terroristen Christian Klar beim Berliner Ensemble zurückgewiesen.

Ex-RAF-Terrorist Christian Klar. (Foto: Foto: AP)

"Das sei eine Verhöhnung der Opfer, lese ich in der bürgerlichen Presse. Aber ich habe weder mit Klar noch mit den Opfern etwas zu tun, schon gar nicht will ich sie verhöhnen", sagte der Intendant der Stuttgarter Zeitung. Klar wird nach 26 Jahre Haft am 3. Januar aus dem Gefängnis entlassen.

Peymann betonte, er habe Klar keinen Praktikumsplatz angeboten. "Umgekehrt: Er hat gefragt, ob er bei uns am Berliner Ensemble ein Praktikum machen kann, wenn er Freigang hat", sagte Peymann. Er sei aber skeptisch, ob Klar überhaupt nach Berlin kommen werde. "Es könnte auch sein, dass in der Bewährungsauflage, die Klar bekommen wird, Berlin als Aufenthaltsort ausgeschlossen wird", sagte Peymann.

"Nach den vielen willkürlich erscheinenden Auflagen im Fall Klar, zu denen die baden-württembergische Justiz gegriffen hat, halte ich das nicht für ausgeschlossen". Dies sei aber "reine Spekulation". Er wolle sich mit dem Fall erst beschäftigen, "wenn Klar wirklich am Bühnenpförtner vorbei und in die erste Schicht gegangen ist."

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