Berlin-Wahl:Viele Berliner an den Wahlurnen - Rekord bei Briefwahl-Anträgen

Michael Müller, Bürgermeister in Berlin, steht für Stimmabgabe an

Warten auf die Stimmabgabe: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (ganz links).

(Foto: REUTERS)
  • 25,1 Prozent der Wahlberechtigten in Berlin waren bis zwölf Uhr wählen - das sind sechs Prozentpunkte mehr als bis zur gleichen Uhrzeit bei der letzten Wahl 2011. Vor vielen Wahllokalen stehen die Menschen Schlange.
  • Etwa 2,48 Millionen Menschen sind aufgerufen, über die mindestens 130 Sitze im Berliner Landesparlament zu entscheiden.
  • Alle Umfragen sahen die SPD zuletzt trotz starker Verluste vorn.

Die Berliner wählen ein neues Abgeordnetenhaus - und es zeichnet sich eine deutlich höhere Beteiligung ab als vor fünf Jahren. 25,1 Prozent der Wahlberechtigten waren bis zwölf Uhr wählen - das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2011, wie die Landeswahlleitung erklärte. Damals hatten bis dahin 19,1 Prozent abgestimmt. Wer künftig die Hauptstadt regiert dürfte demnach deutlich mehr Menschen bewegen als bei der vergangenen Wahl.

Schon im Vorfeld rechnete die Landeswahlleitung mit einer hohen Wahlbeteiligung. Ein Indiz war der Rekord bei den Anträgen auf Briefwahl. 21,1 Prozent der Wähler wollten diesmal per Post abstimmen.

Wer persönlich wählen ging, musste immer wieder Schlange stehen: In einem Wahllokal in Kaulsdorf dauerte es am Vormittag bis zu 20 Minuten. Auch in Friedrichshain, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Pankow oder Marzahn gab es laut Tagesspiegel volle Wahllokale. In Schöneberg müsse man demnach sogar bis zu einer Stunde warten. Auch auf Twitter berichten User über lange Schlangen und posten Fotos. Selbst Regierungschef Michael Müller (SPD) musste auf die Stimmabgabe wegen hohen Andrangs warten - er wählte in Tempelhof.

SPD laut Umfragen vorne

Alle Umfragen sahen seine SPD zuletzt trotz starker Verluste vorn. Eine Fortsetzung der Koalition mit der CDU ist aber wohl nicht möglich - genau wie jede andere Zweierkoalition. Stattdessen könnte das bundesweit erste rot-grün-rote Bündnis unter Führung der SPD gebildet werden. Die AfD wird voraussichtlich mit zweistelligen Werten ins Parlament einziehen. Die FDP kann sich Chancen ausrechnen, wieder reinzukommen, die Piratenpartei ist voraussichtlich raus.

Etwa 2,48 Millionen Berliner sind aufgerufen, über die mindestens 130 Sitze im Landesparlament zu entscheiden. Parallel dazu werden die Kommunalparlamente gewählt. 927 Kandidaten aus 21 Parteien treten an.

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