Berlin:Terrorverdächtiger spähte Brandenburger Tor und Reichstag aus

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Der Reichstag in Berlin

(Foto: Fred Ramage; Getty Images)

Der in Berlin angeklagte Syrer soll seine Erkenntnisse an einen Kontaktmann in Syrien weitergegeben haben. Schon in seiner Heimat arbeitete er mutmaßlich für den IS.

Ein in Berlin angeklagter Terrorverdächtiger hat den Ermittlungen zufolge für den IS den Alexanderplatz, das Brandenburger Tor und das Gebiet um den Reichstag als Anschlagsziele ausgekundschaftet. Die SZ hatte darüber bereits vor einer Woche berichtet, der Verdacht hat sich nun bestätigt. Der 19 Jahre alte Syrer habe seine Erkenntnisse im Februar 2016 an einen Kontaktmann in der Heimat durchtelefoniert. Dabei sei es darum gegangen, wie viele Personen und Reisebusse sich dort zu welcher Zeit aufhielten.

Diese Details stehen in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH), der die Untersuchungshaft des Mannes um drei Monate verlängert. Dass der Mann in Berlin Anschlagsziele ausgespäht haben soll, war bereits bekannt - allerdings nicht welche. Er war im März als mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Im Oktober klagte ihn die Bundesanwaltschaft an. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde bekannt, dass er nicht nur in Syrien gekämpft, sondern auch in Berlin Anschlagsziele ausgespäht haben soll.

Ihm wird außerdem vorgeworfen, als Kontaktmann für potenzielle Attentäter bereitgestanden zu haben. Laut BGH-Beschluss bot er auch an, "mit zwei unbekannten Personen selbst für den IS in Deutschland einen Anschlag zu begehen". Der Mann war im Sommer 2015 als Asylsuchender nach Deutschland gekommen. Ihm soll in Berlin der Prozess gemacht werden.

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