Berlin:SPD: Merkel soll Tauber zur Aufklärung der Mobbing-Vorwürfe bewegen

  • Tauber soll im Jahr 2006 zusammen mit Parteifreunden ein Papier mit Mobbing-Methoden erstellt haben, mit denen die Kreisgeschäftsführerin in seinem Heimat-Landkreis Main-Kinzig gestürzt werden sollte.
  • Tauber hatte gegenüber der SZ eingeräumt, "wie viele andere vor Ort damals Kenntnis von dem Papier" gehabt zu haben.
  • Er bestreitet aber, das Papier selbst geschrieben zu haben.

Von Robert Roßmann, Berlin

Die SPD hat CDU-Chefin Angela Merkel aufgefordert, dafür zu sorgen, dass der Vorwurf des Mobbings durch CDU-Generalsekretär Peter Tauber aufgeklärt wird. Tauber soll im Jahr 2006 zusammen mit Parteifreunden versucht haben, die Kreisgeschäftsführerin in seinem Heimat-Landkreis Main-Kinzig mit widerrechtlichen Mitteln loszuwerden. Das Papier, in dem mögliche Mobbing-Methoden gegen die Kreisgeschäftsführerin aufgelistet sind, trägt den zynischen Titel "Pflegehinweise für das Kaninchen". Tauber hatte gegenüber der SZ eingeräumt "wie viele andere vor Ort damals Kenntnis von dem Papier" gehabt zu haben. Er bestreitet aber, das Papier selbst geschrieben zu haben.

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel sagte der Süddeutschen Zeitung: "Das verharmlosend 'Pflegehinweise für das Kaninchen' getaufte Szenario zum geplanten Rauswurf einer CDU-Kreisgeschäftsführerin ist ein regelrechtes Mobbing-Drehbuch, das nach allen bislang bekannten Informationen im Jahr 2006 von führenden Mitgliedern des CDU-Kreisverbandes verfasst wurde. Wenn der Adressat des Schreibens heute sagt, das Papier sei unter anderem von Peter Tauber verfasst worden, ist das ein schwerwiegender Vorwurf, der aufgeklärt werden muss."

Schäfer-Gümbel sagte: "Sogar der ehemalige Kreisvorsitzende der CDU, der frühere hessische Regierungssprecher und langjährige CDU-Abgeordnete Rolf Müller, geht davon aus, dass Peter Tauber den perfiden Plan mit verfasst hat". Angesichts dieser Vorwürfe dürfe sich Herr Tauber "nicht hinter einem platten Dementi verstecken". Er müsse sich "zu den unsäglichen Vorgängen in seinem Kreisverband erklären - und zwar schnell, umfassend und ehrlich". Frau Merkel als Bundesvorsitzende der CDU sollte "das ihrem engsten Vertrauten in der Parteiführung möglichst schnell klar machen".

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