Benjamin Netanjahu:Der Rivale wird Zeuge

Benjamin Netanjahu: "Extrem unfaire Anschuldigungen": Israels Premier Benjamin Netanjahu wehrt sich gegen Korruptionsvorwürfe.

"Extrem unfaire Anschuldigungen": Israels Premier Benjamin Netanjahu wehrt sich gegen Korruptionsvorwürfe.

(Foto: AFP)

Ermittler sind dafür, Premierminister Benjamin Netanjahu wegen Korruption anzuklagen. Der findet das extrem unfair. Wie es weitergeht, muss nun der Generalstaatsanwalt entscheiden.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Angriff ist die beste Verteidigung: Nach diesem Motto holte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Mittwoch zu einem Rundumschlag aus. Er attackierte die Polizei, die am Vorabend eine Anklageerhebung gegen ihn wegen Korruption in zwei Fällen empfohlen hatte. Netanjahu sprach von "unfairen, extremen Anschuldigungen", der Bericht sei "voller Löcher wie ein Schweizer Käse", und er beklagte sich über Rufmord. Der Premier attackierte auch Yair Lapid, den Chef der Zukunftspartei: "Das ist der gleiche Lapid, der geschworen hat, mich um jeden Preis zu stürzen." Die Ermittler hatten ihn überraschend als Hauptzeugen präsentiert. Lapid war von März 2013 an knapp zwei Jahre Finanzminister Netanjahus. Er berichtete den Ermittlern detailliert von den Anstrengungen des Ministerpräsidenten ein Gesetz durchzusetzen, durch das seine Gönner Steuererleichterungen in Millionenhöhe erhalten hätten. Die Polizei sieht das so: Der Regierungschef habe gegen öffentliche Interessen gehandelt.

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