Es wird viel gestreikt in Belgien, in dieser Hinsicht orientiert sich das Land am französischen Nachbarn. Insofern sind die gravierenden Störungen des Alltags, die die Belgier gerade durch Ausstände der Beschäftigten im öffentlichen Dienst erleiden, nichts Neues, das kommt fast jährlich vor. Doch diesmal fühlt es sich schlimmer an. Zum einen sind Politik und Verwaltung durch den islamistischen Terror und die harten Vorwürfe aus aller Welt schon stark angeschlagen und wirken entsprechend hilflos. Die Fundamente des Staates, der nie sehr stabil war, wackeln. Zum zweiten befeuern die Streiks, auch wenn das niemand im Sinn hat, wieder einmal den Sprachenkonflikt. Denn sie finden ganz überwiegend im wirtschaftlich rückständigen frankofonen Teil Belgiens statt.
Belgien:Die Fundamente wackeln
Erbitterte Streiks bei der Bahn und im öffentlichen Dienst setzen nicht nur die Koalitionsregierung unter Druck, sie befeuern auch den alten Konflikt zwischen Flamen und Wallonen aufs Neue.
Von Thomas Kirchner, Brüssel
Lesen Sie mehr zum Thema