Beleidigung von FDP-Chef Rösler:"Schockierende Entgleisungen"

Mit einer rassistischen Äußerung auf Facebook beleidigt ein Grüner FDP-Chef Philipp Rösler. Einem Parteiausschluss-Verfahren kommt er mit seinem Austritt zuvor.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Nach rassistischen Äußerungen über FDP-Chef Philipp Rösler ist ein ehemaliger Landtagskandidat der Grünen aus der Partei ausgetreten. Wie die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern am Montag mitteilten, habe der durch Äußerungen auf Facebook aufgefallene Christopher Kerkovius gegenüber dem Vorstand des Kreisverbands Vorpommern-Rügen seinen Austritt erklärt. Landesspitze und Kreisvorstand begrüßten den Schritt.

Kerkovius hatte laut einem Bericht der Welt auf Facebook ein Foto Röslers kommentiert, auf dem diesem die Aussage zugeschrieben wurde, eine "4-Euro-Lohnuntergrenze" reiche "für die Menschen". Das Grünen-Mitglied habe dazu geschrieben: "Wenn DAS kein Fake ist, dann gehört er . . ., dann gehört er . . ., dann gehört er . . .!!! Ich darf's leider nicht aussprechen oder schreiben. Ich habe den Eindruck, dann müsste man selbst Westerwelle heiligsprechen. Schade, dass die NSU-Gruppe sich nicht solche vorgenommen hat, denn das wäre nicht so schlimm!"

Die "schockierenden Entgleisungen" seien "inakzeptabel und mit den Grundsätzen grünen Denkens und Handelns vollkommen unvereinbar", teilten die Grünen-Landesvorsitzenden Claudia Müller und Andreas Katz am Montag mit. "Wir begrüßen daher, dass Herr Kerkovius mit seinem Parteiaustritt die einzig richtige Konsequenz gezogen hat."

"Einem Parteiauschluss-Verfahren zuvorgekommen"

Wilfried Fischer, Vorstandsmitglied des Kreisverbands Vorpommern-Rügen, teilte mit: "Christopher Kerkovius' Äußerungen sind menschenfeindlich, rassistisch und unentschuldbar. Mit seinem Parteiaustritt ist Herr Kerkovius lediglich einem Parteiausschluss-Verfahren zuvorgekommen." Es wäre für den Kreisverband "undenkbar gewesen, Herrn Kerkovius jetzt noch länger in unseren Reihen zu dulden".

Laut Mitteilung des Grünen-Landesverbands hieß es in der Austrittserklärung von Kerkovius, er habe einen "katastrophalen Fehler" begangen und wolle mit dem Austritt weiteren Schaden abwenden. Die Landesspitze wies in ihrer Erklärung darauf hin, dass Kerkovius "aktuell keine Ämter oder Mandate" für die Grünen innegehabt habe.

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