Bamako:Tote bei Angriff auf Touristen-Unterkunft in Mali

  • Zwei Menschen sollen bei einem Angriff von Islamisten getötet worden sein.
  • 20 Geiseln seien aus der Hand der Angreifer befreit worden, sagte der malische Sicherheitsminister Salif Traoré.
  • Im westafrikanischen Mali sind zahlreiche französische und deutsche Soldaten stationiert.

Bei einem Angriff von Islamisten auf ein vor allem von westlichen Ausländern besuchtes Hotel in Malis Hauptstadt Bamako sind am Sonntag zwei Menschen getötet worden. Darunter möglicherweise eine französische Staatsbürgerin. Dies wurde allerdings noch nicht bestätigt. Der französische Präsident Emmanuel Macron sei über die Lage informiert worden und verfolge die Geschehnisse, teilte ein Mitarbeiter aus Macrons Büro am Sonntagabend mit.

Weitere Menschen seien Malis Behörden zufolge bei dem Angriff auf das Luxushotel Le Campement in einem Vorort von Bamako verletzt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. 20 Geiseln seien bislang aus der Hand der Angreifer befreit worden, sagte der malische Sicherheitsminister Salif Traoré.

Soldaten der malischen Armee und im Land stationierte französische Soldaten eilten zum Ort des Geschehens, wie ein AFP-Reporter berichtete. Sicherheitskräfte riegelten den Bezirk ab, ein Gebäude stand in Flammen. Ein Vertreter des malischen Sicherheitsministeriums sagte, bei den Angreifern handele es sich vermutlich um Dschihadisten. Malische Spezialkräfte seien im Einsatz; sie würden von französischen Soldaten sowie von UN-Soldaten unterstützt.

Erst vor gut einer Woche hatte die US-Botschaft in Mali vor einer möglichen erhöhten Gefahr von Anschlägen gegen bei Ausländern beliebte Ziele in Bamako gewarnt. Man solle Orte mit schlechter Sicherheit meiden, etwa Hotels, Restaurants und Kirchen, hieß es.

Im März 2016 hatten Islamisten das Nord-Süd-Hotel in Bamako angegriffen, in dem Anhörige der EU-Mission zur Ausbildung der malischen Streitkräfte EUTM Mali untergebracht waren. Ein Angreifer war damals getötet worden. Im November 2015 wurden bei einem Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako mindestens 20 Menschen getötet, unter ihnen 14 Ausländer.

Im westafrikanischen Mali sind zahlreiche französische und deutsche Soldaten stationiert. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Die Bundeswehr ist an der EUTM Mali sowie an dem 2013 gestarteten Stabilisierungseinsatz der Vereinten Nationen (Minusma) beteiligt. Im Januar stimmte der Bundestag der Ausweitung des Mandats für den UN-Einsatz auf bis zu tausend deutsche Soldaten zu.

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