Autoritärer Präsident Lukaschenko:EU setzt Sanktionen gegen Weißrussland aus

Alexander Lukaschenko

Der langjährige Machthaber Weißrusslands: Alexander Lukaschenko

(Foto: Sergei Grits/dpa)

Mehrere Gefolgsleute des weißrussischen Machthabers Lukaschenko dürfen wieder in die EU einreisen, Konten werden freigegeben. Menschenrechtler kritisieren die Entscheidung.

EU-Einreiseverbote und gesperrte Konten

Trotz der Kritik von Menschenrechtlern hat die Europäische Union Sanktionen gegen das Regime des weißrussischen Machthabers Alexander Lukaschenko vorläufig ausgesetzt. Lukaschenko und 169 Gefolgsleute sind vom 31. Oktober an nicht mehr mit EU-Einreiseverboten belegt. Zudem werden in EU-Staaten gesperrte Konten wieder freigegeben. Als einen Grund für die Lockerung der Sanktionen nannte die EU die bereits im August erfolgte Freilassung politischer Gefangener.

Die Beziehungen zwischen Weißrussland und der EU verbesserten sich, teilte die EU am Donnerstag in Brüssel mit. Den politischen Beschluss zur Lockerung der Sanktionen hatten die EU-Außenminister bereits nach der gewaltfrei verlaufenen Präsidentenwahl in Weißrussland vor zweieinhalb Wochen getroffen. Der autoritär regierende Lukaschenko hatte diese klar gewonnen. Internationale Wahlbeobachter kritisierten allerdings "ernste Probleme" bei der Stimmenauszählung.

Über eine endgültige Aufhebung der Sanktionen will die EU Anfang kommenden Jahres entscheiden. Die Aussetzung gilt zunächst bis Ende Februar. Ein bestehendes Waffenembargo soll zunächst unverändert bleiben - ebenso Sanktionen gegen Gefolgsleute von Lukaschenko, die am Verschwinden von Regime-Gegnern beteiligt sein sollen.

Auch USA lockern Sanktionen

Auch die USA haben einige Sanktionen ausgesetzt. US-Außenamtssprecher John Kirby sprach am Donnerstag von einem "begrenzten Aufschub", der der weißrussischen Wirtschaft mehr Spielraum verschaffe. Kirby drängte Lukaschenko zu "weiteren positiven Schritten", um die Menschenrechtslage zu verbessern und die Demokratie zu fördern.

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