Ausschuss:Keine Beweise für Misshandlung von Kurnaz

Der ehemalige Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz erhebt schwere Vorwürfe gegen zwei Bundeswehrsoldaten. Doch diese können weder bestätigt noch zurückgewiesen werden.

Die Misshandlungsvorwürfe des ehemaligen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz gegen deutsche Elite-Soldaten können nach einer Untersuchung des Verteidigungsausschusses weder bestätigt noch zurückgewiesen werden.

Der Verteidigungsausschuss will die Vorwürfe von Murat Kurnaz weder bestätigen noch entkräftigen. (Foto: Archivfoto: dpa)

Das Ergebnis nach fast zweijähriger Prüfung sei, dass der Nachweis für den von Kurnaz geschilderten Vorgang Anfang 2002 in einem US-Gefangenenlager im afghanischen Kandahar ebenso wenig erbracht werden könne wie der Nachweis des Gegenteils. Das sagte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Karl Lamers (CDU), in Berlin.

Kurnaz habe durchaus einen glaubwürdigen Eindruck gemacht. Aber in dem konkreten Fall habe es keine Beweise für seine Vorwürfe gegen zwei Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) gegeben, sagte Lamers.

Der Bericht ist nach Auffassung des Kurnaz-Anwaltes Bernhard Docke unbefriedigend. "Natürlich ist es unbefriedigend, dass die von Kurnaz beschriebene Misshandlung nicht komplett aufgeklärt werden konnte", sagte er in Bremen.

Der Grünen-Politiker Winfried Nachtwei sieht den Fall als nicht abgeschlossen an. Kurnaz habe ein Martyrium durchgemacht, zu dem es noch einige Fragen gebe. Der in Bremen aufgewachsene Türke wirft zwei KSK-Soldaten vor, sie hätten ihn in Kandahar hinter einem Lastwagen misshandelt. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.

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