Osama bin Laden wollte ganz sicher gehen, dass Saajid Badat seine Mission versteht. Der Al-Qaida-Anführer persönlich gab Badat den Auftrag, eine Bombe an Bord eines Flugzeuges zu schmuggeln. Die Bombenattentate sollten die amerikanische Wirtschaft schädigen und den Westen nach den Anschlägen vom 11. September weiter in Angst und Schrecken versetzen. Das Attentat führte dann allerdings ein anderer aus.
Saajid Badat sagt gegen seine Ex-Mitstreiter von al-Qaida aus.
(Foto: Reuters)Der sogenannte Schuhbomber Richard Reid wurde im Dezember 2001 überwältigt, als er eine Bombe in einem Flugzeug zünden wollte. Badat hingegen war zuvor aus den Attentatsvorbereitungen ausgestiegen. Erst 2005 wurde Badat im Zuge der Ermittlungen gegen Richard Reid verhaftet und wegen der Terrorpläne verurteilt.
Bereits 2008 hatte Badat gegen den Al-Qaida-Strategen Chalid Scheich Mohammed ausgesagt. Mohammed gilt als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September. Im jetzt laufenden Prozess gegen Adis Medunjanin in New York kooperiert Sadat erneut mit den Behörden. Dem bosnischstämmigen Medunjanin wird vorgeworfen, 2009 Selbstmordanschläge in der New Yorker U-Bahn geplant zu haben.
Zweieinhalb Stunden lang dauerte das Video von Badats Aussage, das im New Yorker Gerichtssaal gezeigt wurde. Aus Angst, in den USA verhaftet zu werden, war Saajid Badat nicht nach New York gereist. Stattdessen wurde seine Aussage zuvor in Großbritannien aufgezeichnet.
"Zerschlage die Kette"
Im Einzelgespräch habe Osama bin Laden ihm die Gründe für das geplante Attentat erklärt, sagte Saajid Badat in dem Video. "Die amerikanische Wirtschaft ist wie eine Kette. Wenn man ein Glied zerschlägt, trifft man die gesamte Wirtschaft", soll Bin Laden dem Briten gesagt haben, wie BBC berichtet. Die Operation werde die Luftfahrtindustrie treffen und damit die gesamte Wirtschaft ruinieren.
Im Anschluss an seine Unterredung mit Bin Laden hatte Badat zugesagt, eine Passagiermaschine in die Luft zu sprengen. Erst kurz vor dem Attentat machte Badat mit den Worten "Du musst van Damm sagen, dass er allein sein könnte" über einen Mittelsmann einen Rückzieher. Van Damm war ein Geheimname für Badats Mitstreiter, den "Schuhbomber" Richard Reid.
Der heute 33-Jährige Badat stammt aus dem südwestenglischen Gloucester. Nachdem er bei seinen Eltern ausgezogen war, kam er in Südlondon erstmals mit Islamisten in Kontakt. Ende der neunziger Jahre lebte er zwei Jahre in Afghanistan. Dort unterrichtete er andere Mitstreiter im Umgang mit Sprengstoffen. Kurz nach dem 11. September 2001 wählten die Al-Qaida-Führer ihn für einen Selbstmordanschlag aus.