Knapp drei Milliarden Euro hat der Staat im Vorjahr für Schüler- und Studenten-Bafög ausgegeben. Insgesamt 870 000 Menschen erhielten 2015 in Deutschland Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög). Damit sank die Zahl der Bafög-Empfänger um etwa 54 000 beziehungsweise 5,9 Prozent im Vergleich zu 2014, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. 2014 hatte der Rückgang 3,5 Prozent betragen. Unter den Geförderten waren 2015 rund 259 000 Schüler sowie 611 000 Studenten. Die Zahl der geförderten Schüler ging im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent zurück, die Zahl der geförderten Studenten um 5,4 Prozent.
Rund 400 000 (46 Prozent) der Bafög-Empfänger erhielten eine Vollförderung, also den maximalen Förderbetrag, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Zahl der Vollgeförderten sank im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent und die Zahl der Teilgeförderten um 5,1 Prozent. Die Höhe des Förderbetrages hängt von der Ausbildungsstätte und der Unterbringung (bei den Eltern oder auswärts) ab. Eine Teilförderung wird geleistet, wenn das Einkommen der Geförderten oder der Eltern bestimmte Grenzen übersteigt. Im Durchschnitt erhielten geförderte Schüler monatlich 421 Euro und geförderte Studenten 448 Euro. 28 Prozent aller Geförderten wohnten bei ihren Eltern, 72 Prozent außerhalb des Elternhauses. Zum 1. August 2016 trat ein umfassendes Reformpaket zum Bafög in Kraft. Mit erweiterten Leistungen - wie zum Beispiel höheren Bedarfssätzen und Elternfreibeträgen - sei davon auszugehen, dass die Gefördertenzahlen wieder steigen werden, erklärte das Bundesamt.