Aufstand gegen Assad:Wer in Syrien mitmischt

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Die internationale Gemeinschaft will den Bürgerkrieg in Syrien beenden, und doch halten ihn Teile von ihr am Leben: Während Russland das Assad-Regime mit Waffen beliefert und Iran sogar Kämpfer nach Syrien schickt, unterstützen westliche und einige arabische Länder die Opposition. Wer was will. Eine interaktive Grafik gibt Überblick.

Es ist ein Akt der Verzweiflung: Die syrische Opposition hat alle Revolutionsbrigaden des Landes aufgefordert, Kämpfer und Munition in die belagerte Kleinstadt Al-Kuseir zu schicken. Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition sagte am Mittwoch, die Regierungstruppen würden in der Schlacht um den Ort von iranischen Militärexperten und Kämpfern der libanesischen Hisbollah-Miliz unterstützt. Die Rebellen bräuchten Hilfe.

Auch die Großstädte Damaskus, Aleppo und Homs sind weiterhin umkämpft, die Aufständischen konnten hier zuletzt kaum Boden gutmachen. Die Truppen von Syriens Diktator Baschar al-Assad erstarken allmählich wieder. Von einem Ende des bereits seit mehr als zwei Jahre währenden Bürgerkriegs scheint Syrien weiter weg zu sein als je zuvor.

Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND revidierte nun sogar seine Einschätzung des Konflikts. Es gebe Hinweise auf ein Vordringen von Assads Soldaten, hieß es am Mittwoch in Sicherheitskreisen. Der BND hatte noch vor Kurzem prognostiziert, dass ein Sturz Assads nur noch eine Frage der Zeit sei. Inzwischen wage der Geheimdienst keine zeitliche Prognose mehr für das Ende des Regimes. Setze sich der Konflikt wie in den vergangenen Wochen fort, könne die Regierung bis Ende des Jahres die Kontrolle über den gesamten Süden Syriens wiedererlangen.

Die Assad-Truppen würden durch Tausende Hisbollah-Angehörige unterstützt und hätten zuletzt Boden gutgemacht, sagte auch US-Außenminister John Kerry am Mittwoch beim Treffen der Syrien-Freundesgruppe in Jordaniens Hauptstadt Amman. Doch dieser Erfolg sei nur von kurzer Dauer, fügte er hinzu.

Der Bürgerkrieg ist längst ein Konflikt mit internationalen Dimensionen. Während Russland das Regime mit Waffen beliefert, Iran sogar Kämpfer schickt, unterstützen westliche und einige arabische Länder die Opposition. Israel und die Türkei fürchten sich vor Angriffen auf ihr Gebiet.

© SZ vom 23.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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