Der frühere Al-Qaida-Chef Osama bin Laden hat vor seinem Tod bei einem US-Angriff am 2. Mai 2011 nach Informationen der Washington Post an Plänen zur Ermordung von US-Präsident Barack Obama gearbeitet.
Wie die US-Tageszeitung berichtete, geht dies aus Unterlagen hervor, die in bin Ladens letzter Residenz im pakistanischen Abbottabad beschlagnahmt wurden. Diese unterlägen nicht länger der Geheimhaltung und sollten demnächst veröffentlicht werden.
Bin Laden habe den Helfern des Netzwerks Al-Qaida die Anweisung gegeben, die US-Präsidentenmaschine Air Force One anzugreifen. Wenn es gelinge, Obama umzubringen, werde dessen Stellvertreter Joe Biden an die Spitze des Landes treten, der aber auf diese Aufgabe nicht vorbereitet sei, hieß es angeblich in den Papieren. "Das würde die USA in eine Krise stürzen."
Neben Obama habe bin Laden den früheren Afghanistan-Oberbefehlshaber David Petraeus als Ziel ausgegeben. Die Ermordung von Petraeus würde "den Pfad des Krieges verändern", soll bin Laden geschrieben haben. Er bezeichnete den Vier-Sterne-General als "Mann der Stunde".
Bin Laden war den Dokumenten zufolge der Ansicht, die Anschläge sollten von dem Pakistaner Ilyas Kashmiri verübt werden. Dieser wurde möglicherweise bei einem US-Angriff in Pakistan im Juni 2011 getötet.
Bin Laden hatte sich mehrere Jahre lang in dem Haus in Abbottabad versteckt, das Ende Februar abgerissen wurde. Er lebte dort mit seinen drei Frauen und neun Kindern und Enkelkindern. Nach dem nächtlichen Angriff auf den Unterschlupf des Al-Qaida-Chefs wurde seine Leiche nach US-Angaben im Arabischen Meer versenkt.