Attacke des SPD-Kanzlerkandidaten:"Clown" Grillo wirft Steinbrück "schwachköpfiges" Handeln vor

Der als "Clown" verunglimpfte italienische Politiker und Komiker Beppe Grillo schlägt gehörig zurück. Den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück bezeichnet er als "arrogant und politisch wenig intelligent". Staatspräsident Giorgio Napolitano drückt seine Kritik zurückhaltender aus.

Peer Steinbrücks Verbalangriff auf die italienischen Politiker Silvio Berlusconi und Beppe Grillo zieht weitere heftige Reaktionen nach sich. Auf die Kritik deutscher Politiker folgte zunächst eine Stellungnahme des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano. Der sagte im Rahmen seines Besuchs bei Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin, dass er Steinbrücks Aussagen "nicht in Ordnung" fände. Bereits zuvor hatte er deswegen ein Abendessen mit dem SPD-Kanzlerkandidaten abgesagt.

Napolitano sprach nach einem Treffen mit Bundespräsident Joachim Gauck von einer "bedauerlichen Angelegenheit". Gauck sagte zu Steinbrücks Äußerungen: "Das kommentiert sich selbst."

Nun äußerte sich auch das erste Opfer von Steinbrücks Verbalattacke und teilte dabei kräftig aus. Der italienische Komiker Beppe Grillo nannte den Sozialdemokraten nach dessen "Clown"-Äußerung "arrogant und politisch wenig intelligent". Steinbrück habe die etwa 8,7 Millionen Italiener, die für Grillos Protestbewegung "Fünf Sterne" gestimmt, und die 7,3 Millionen Italiener, die Berlusconis PDL gewählt hätten, "in schwachköpfiger Weise behandelt", schrieb Grillo auf seinem Blog.

Grillo: Mangel an Fähigkeiten für Kanzleramt

Steinbrücks Äußerung zeuge von "Arroganz" und "geringer politischer Intelligenz". Steinbrück mangele es an unerlässlichen Fähigkeiten, die für das Kanzleramt nötig seien.

Steinbrück hatte am Dienstag mit Blick auf den Ausgang der Wahlen in Italien gesagt: "Ich bin geradezu entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben." Einer davon sei Grillo, "ein beruflich tätiger Clown, der auch nichts dagegen hat, wenn man ihn so nennt". Der andere sei Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi, "ein Clown mit einem besonderen Testosteronschub". Damit hatte Steinbrück auf Berlusconis Sex-Affären angespielt.

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