Atomstreit:Schießübungen in Korea

North Korean soldiers salute bronze statues of North Korea's late founder Kim Il-sung and late leader Kim Jong Il at Mansudae in Pyongyang

Stramm stehen für Kim: Nordkoreanische Soldaten bei der Parade.

(Foto: Reuters)

Der Atomstreit in Ostasien eskaliert weiter: Durch gemeinsame Militärmanöver versuchen die USA und Südkorea Stärke zu demonstrieren, der kommunistische Norden hält mit Drohungen und Übungen dagegen.

Angesichts der wachsenden Spannungen im Konflikt mit Nordkorea demonstrieren die USA militärische Stärke. Das atomgetriebene Raketen-U-Boot USS Michigan legte am Dienstag in der südkoreanischen Küstenstadt Busan an, während Nordkorea offiziell den 85. Gründungstag der Streitkräfte mit massiven Schießübungen beging und mit "atomaren Erstschlägen" drohte. Auch die südkoreanischen und amerikanischen Seestreitkräfte hielten gemeinsam Schießübungen ab. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, warnte in einem Interview des Senders NBC, Washington könnte zu militärischen Aktionen greifen, sollte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Streit um das Atomprogramm des Landes nicht einlenken. "Falls Sie erleben, dass er eine Militärbasis angreift, falls Sie eine Art Interkontinentalrakete sehen, dann werden wir natürlich genau das machen." Derzeit sage jedoch Washington: "Unternehmt keinen Test, benutzt keine Atomraketen."

Die USA gehen davon aus, dass Nordkorea einen weiteren Atomtest vorbereitet

Nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr ist die Lage in der Region sehr angespannt. Südkorea und die USA gehen davon aus, dass die kommunistische Regierung in Pjöngjang derzeit einen weiteren Atomtest vorbereitet und erneut ballistische Raketen testet.

Das Einlaufen der USS Michigan in einen südkoreanischen Hafen bezeichnete die US-Marine nach Berichten des Nachrichtensenders CNN als routinemäßigen Vorgang. Das mit Tomahawk-Marschflugkörpern ausgerüstete U-Boot habe nicht an den gemeinsamen Seemanövern mit Südkorea am Dienstag teilgenommen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul. Die beiden verbündeten Länder führen regelmäßig Übungen in allen Truppengattungen durch. Die USA schicken derzeit auch einen Flottenverband um den Flugzeugträger USS Carl Vinson in die Nähe der korenaischen Halbinsel, um den Druck auf Pjöngjang zu erhöhen. US-Präsident Donald Trump drohte im Atomstreit mehrmals mit einem Alleingang.

Die Chefunterhändler der USA, Südkoreas und Japans für die seit dem Jahr 2009 eingefrorenen Mehrparteien-Gespräche mit Nordkorea forderten bei einem Treffen in Tokio, dass die Führung in Pjöngjang ihr Atom- und Raketenprogramm aufgibt. Zudem einigten sie sich nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo darauf, China zu drängen, seinen Einfluss auf die Führung in Pjöngjang zu nutzen.

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