Atomstreit mit Iran:Israel und USA planen offenbar Großmanöver

U-Boot und Schiff der israelischen Marine vor Haifa (Archivbild) (Foto: Reuters)

Die Streitkräfte der USA und Israels wollen angeblich ein großes Manöver im Nahen Osten durchführen. Die "große Show der Fähigkeiten" ist wohl für Mitte 2014 angesetzt - just zum Ende der Atom-Verhandlungen mit Iran.

Israel und die USA planen nach einem Time-Bericht im kommenden Jahr ein großes gemeinsames Manöver. Israel sehe das im Mai vorgesehene Training als Botschaft an die iranische Regierung, berichtete das US-Magazin unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Repräsentanten. Das Manöver ist dem Bericht zufolge zu einem pikanten Zeitpunkt angesetzt: zum Ende der sechsmonatigen Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft mit Teheran über ein umfassendes Atomabkommen. Das israelische Verteidigungsministerium wollte nicht unmittelbar auf den Bericht reagieren.

Die Außenminister der fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschlands hatten sich in der Nacht zum Sonntag mit Iran auf eine Übergangslösung geeinigt. Teheran setzt demnach sein umstrittenes Atomprogramm zunächst für sechs Monate aus. Dafür werden internationale Sanktionen gegen das Land gelockert. Israel hat gegen die Übergangsvereinbarung auf das Schärfste protestiert und sie als "schlechten Handel" kritisiert.

"Große Show der Fähigkeiten"

Israel wolle auch während der Verhandlungen "weiter Lärm machen", sagte der israelische Repräsentant dem US-Magazin weiter. Die Vereinigten Staaten wollten Israel mit dem gemeinsamen Training wiederum vermitteln, dass sie weiter die Fähigkeit besitzen, militärisch gegen Iran vorzugehen, wenn die Vereinbarung scheitern sollte. Es sei eine "große Show der Fähigkeiten und der Zusammenarbeit" geplant. Zwischen Israel und den USA ist es angesichts des Streits um das Atomabkommen zu erheblichen diplomatischen Spannungen gekommen.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Atominspektoren der Vereinten Nationen Anfang Dezember die umstrittene iranische Atomanlage Arak besuchen werden.

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