Die USA wollen einem Medienbericht zufolge in den kommenden Wochen direkt mit der iranischen Führung über das umstrittene Atomprogramm des Landes verhandeln. Der im Juni neu gewählte iranische Präsident Hassan Ruhani habe mehrfach die Bereitschaft dazu signalisiert, berichtet das Wall Street Journal in seiner Wochenendausgabe unter Berufung auf hochrangige Vertreter der US-Regierung.
"Wir sind offen für direkte Gespräche und wollen dem auch Nachdruck verleihen, wo wir können", wird ein Regierungsvertreter zitiert.
Ruhani tritt Anfang August die Nachfolge des bisherigen Staatschefs Mahmud Ahmadinedschad an. Das Weiße Haus hatte für Gespräche mit der Regierung in Teheran mehrfach den Weg über die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gewählt. Diese führt die sogenannte 5+1-Gruppe an, die aus den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland besteht und im September in eine neue Verhandlungsrunde mit Iran gehen soll.
Die USA hoffen nun, in direkten Gesprächen mit dem neu gewählten Reformkandidaten Ruhani besser voranzukommen als in den bisherigen Verhandlungen. Einige westliche Politiker verdächtigen Iran, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung von Atomenergie Nuklearwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran bestreitet das. Israel sieht sich durch das iranische Atomprogramm existenziell bedroht.