Atomkonflikt:Nordkorea bietet USA Gespräche an

Nordkorea schlägt USA Friedensgespräche vor

Nach monatelangen Kriegsdrohungen hat Nordkorea den USA überraschend Verhandlungen über Frieden vorgeschlagen. Das Foto zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bei einer Veranstaltung im April 2012.

(Foto: dpa)

Vor wenigen Wochen stieß Nordkorea noch wüste Drohungen gegen die USA aus. Jetzt will das kommunistische Land wieder mit Washington verhandeln. Dabei ist erst vergangene Woche ein Gespräch mit Südkorea gescheitert.

Nordkorea sendet nach zahlreichen Provokationen im Atomstreit ein Signal der Entspannung an die USA. Das weitgehend isolierte und verarmte Land bietet der Regierung in Washington diplomatische Gespräche auf ranghöchster Ebene an. Die beiden Seiten könnten über Themen wie Abbau von Spannungen, sowie Frieden und Sicherheit in der Region sprechen. Voraussetzung sei aber, dass die USA ohne Vorbedingungen in ein solches Treffen gingen, erklärte die nordkoreanische Regierung. Bislang haben die USA vor einem möglichen Gesprächsbeginn stets darauf gepocht, dass das Land seine Atomtests einstellt.

Experten sehen das Angebot vor allem vor dem Hintergrund der immer stärker spürbaren Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Nordkorea. Das Land benötigt dringend wirtschaftliche Hilfen. Auch habe möglicherweise der jüngste Gipfel zwischen China und den USA zu einem Umdenken in Nordkorea geführt. Die beiden Präsidenten Xi Jinping und Barack Obama demonstrierten mit Blick auf das nordkoreanische Atomprogramm Einigkeit. Nordkorea hat mit China nur einen großen Verbündeten. Die Regierung in Peking hat das Land aufgefordert, den bisherigen Kurs zu ändern und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Ob es tatsächlich zu Gesprächen kommt, ist unklar. Die USA sind angesichts der Erfahrungen mit Nordkorea zunehmend skeptisch geworden. 2012 hatte sich Nordkorea offiziell zu einem Raketen- und Atomtestmoratorium verpflichtet. Wenige Wochen später folgte trotzdem ein Raketentest.

Erst vergangene Woche hatte die Regierung in Pjöngjang ein hochrangiges Treffen mit Vertretern Südkoreas wegen eines Streits über die Zusammensetzung der Delegationen kurzfristig abgesagt. Nach Monaten großer Spannungen wollten die beiden koreanischen Staaten erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder direkte Gespräche über eine Annäherung führen. Nach Nordkoreas drittem Atomtest im Februar und der Verschärfung der internationalen Sanktionen war der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel eskaliert. Nordkorea drohte dem Süden und den USA mehrfach mit einem Atomkrieg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: