Atomabkommen:EU lockert Sanktionen gegen Iran

Die Atominspektoren der IAEA bestätigen es Diplomaten: Teheran hat seinen Teil der Abmachung erfüllt und die Urananreicherung auf 20 Prozent vorläufig gestoppt. Nun ist der Westen am Zug.

Teheran hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge vereinbarungsgemäß die Uran-Anreicherung auf mehr als fünf Prozent eingestellt. Teheran soll keine neuen Zentrifugen installiert und keine weiteren Arbeiten am Schwerwasserreaktor in Arak sowie an der Urananreicherungsanlage in Natans vorgenommen habe. Bestände von hoch angereichertem Uran würden stufenweise in Brennstäbe umgewandelt oder verdünnt - wie es das im November geschlossene Atomabkommen vorschreibe.

Der Generaldirektor der iranischen Atomenergieorganisation, Mohammed Amiri, bestätigte der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur ebenfalls, dass die Anreicherung an den Standorten Natans und Fordo gestoppt worden sei.

Die Europäische Union setzt nun einen Teil ihrer Sanktionen gegen Iran für sechs Monate aus. Die EU-Außenminister erfüllten mit dem am Montag in Brüssel gefassten Beschluss Zusagen, die der Regierung in Teheran im Zuge des Abkommens gemacht wurden, wie offiziell mitgeteilt wurde.

Zu den Maßnahmen gehört die Aufhebung des Importverbots für petrochemische Produkte aus Iran. Das Einfuhrverbot von iranischem Rohöl in die EU bleibt bestehen, allerdings dürfen europäische Frachter wieder Ladungen nach China, Indien, Südkorea, Japan, Taiwan und in die Türkei transportieren. Zudem werden umgerechnet 3,1 Milliarden Euro der im Ausland eingefrorenen Gelder Irans freigegeben.

Der Westen verdächtigt Iran, im Rahmen seines Atomprogramms an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies.

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