Atom-Krise:Nord-Korea ist gesprächsbereit

Sechser-Gespräche zur Lösung des Korea-Konflikts stehen offenbar kurz bevor. Das kündigte Russlands Vize-Außenminister Fedotow an.

Einen genauen Zeitpunkt wollte der russische Vize-Minister noch nicht nennen. "Das wichtigste ist, dass sich Nordkorea zu den multilateralen Verhandlungen entschlossen hat", sagte er.

Das südkoreanische Außenministerium bestätigte die Bereitschaft Nordkoreas zu Sechser-Gesprächen. Pjöngjang habe Südkorea, Japan, China, die USA und Russland zeitgleich über das Angebot informiert, sagte ein Ministeriumssprecher in Seoul.

Erst am Vortag hatte der nordkoreanische Botschafter in Moskau die Bereitschaft Pjöngjangs zu Gesprächen über die "schwierige Lage" auf der koreanischen Halbinsel erklärt. Zuvor hatte Nordkorea auf bilateralen Verhandlungen mit den USA bestanden, was die US-Regierung jedoch ablehnte. Sie forderte die Einbeziehung weiterer wichtiger asiatischer Länder.

USA, China und Japan werden an Gesprächen beteiligt

An den Verhandlungen sollen neben den beiden koreanischen Staaten auch Russland, die USA sowie China und Japan beteiligt werden. "Russland begrüßt diesen konstruktiven Schritt der Führung Nordkoreas, der den Weg zur Lösung der komplizierten Situation unter Beteiligung der am meisten daran interessierten Parteien eröffnet", sagte Fedotow.

Moskau erwartete von den Gesprächen "einerseits die Sicherung des nuklearfreien Status der koreanischen Halbinsel und die Wahrung des Abkommens über Nichtverbreitung von Atomwaffen". Auf der anderen Seite müssten "alle dort vertretenen Staaten" Sicherheitsgarantien abgeben.

Die Atomkrise hatte im Oktober begonnen, als Pjöngjang nach Angaben der USA eingestand, sein Nuklearprogramm entgegen einem bilateralen Abkommen von 1994 heimlich weiter betrieben zu haben. Die USA stoppten daraufhin ihre Öl- und Hilfslieferungen für das wirtschaftlich angeschlagene Land. Im Januar kündigte Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag auf.

(sueddeutsche.de/dpa/AFP)

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