Ruhani und Chamenei gegen Besichtigung von Militäranlagen
Der Iran will im Streit um Inspektionen in Militäranlagen des Landes nicht einlenken. Damit steht das für Ende Juni geplante Atomabkommen auf der Kippe. "Es wird nie ein (Atom)Abkommen geben, das Zugang zu unseren geheimen militärischen Daten ermöglichen würde", sagte Irans Präsident Hassan Ruhani am Donnerstag. Der oberster Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hatte bereits am Vortag die Inspektion der Militäranlagen des Landes durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) strikt verboten. Diese sind aber notwendig, um bis Ende Juni ein Abkommen mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland (5+1) zu erzielen.
Einigung mit Iran:Chance für die Freiheit
Teheran hat für die Einigung im Atomstreit Zugeständnisse gemacht, die alle Erwartungen übertreffen. Trotzdem ist es für Irans Präsident Rohani ein Triumph - der Hoffnungen weckt.
Hintergrund der jüngsten Kontroverse ist das IAEA-Zusatzprotokoll. Das würde der UN-Behörde in Wien unter anderem ermöglichen, Militäranlagen zu besichtigen. Dort soll der Iran nach westlichen Geheimdienstberichten an Kernwaffen gearbeitet haben. Im Fokus steht besonders der Stützpunkt Parchin südöstlich von Teheran.
25 Jahre Überwachung durch IAEA
Der Iran ist zwar einverstanden, sich wieder an das Zusatzprotokoll zu halten, will aber nach den Worten von Ruhani bei den Inspektionen mitreden dürfen. Demnach sollen der IAEA nicht alle Türen geöffnet werden. "Wir bestimmen, wo die rote Linie ist", sagte Ruhani nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.
In einem Rahmenabkommen hatten sich der Iran und der Westen Anfang April darauf verständigt, dass alle nuklearen Aktivitäten des Landes 25 Jahre lang von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA streng überwacht werden.