Asylpolitik:Aus Mangel an Gemeinsamkeiten

Bundeskanzlerin Merkel empfängt Orban

In der Pressekonferenz liefern sich Merkel und Orbán ein fast verbissenes Geplänkel, der Handschlag zum Abschied fällt trotzdem freundlich aus.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Merkel und Orbán sparen sich den Versuch, Eintracht vorzutäuschen.

Von Nico Fried

Normalerweise versuchen Regierungschefs, in Pressekonferenzen die Gemeinsamkeiten hervorzuheben - auch wenn jeder weiß, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt. Den Klassiker unter den Versuchen, selbst große Differenzen noch irgendwie mit Eintracht zu übermalen, prägten vor einigen Jahren Angela Merkel und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Im Falle der israelischen Siedlungspolitik wählten sie eine pseudo-harmonische Formel: Wir sind uns einig, nicht einig zu sein. Beim Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán war das nun mal ganz anders: Die Kanzlerin und auch ihr Gast gaben sich viel Mühe, um sehr deutlich hervorzuheben, dass und warum sie in der Migrationsfrage entgegengesetzter Ansicht sind.

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