Assad gibt nach:Abzug syrischer Truppen aus dem Libanon

Der syrische Präsident Baschar el Assad hat sich nach einem Treffen mit dem UN-Sondergesandten Terje Roed-Larsen zu einem vollständigen Rückzug aller syrischen Soldaten und Geheimagenten aus dem Libanon bereit erklärt.

Der syrische Präsident Baschar el Assad hat sich bereit erklärt, alles syrischen Truppen aus dem Libanon abzuziehen. Das teilte Roed-Larsen nach einem Treffen mit Assad am Samstag in einer in Beirut veröffentlichten Erklärung mit. Der norwegische Diplomat und Assad waren in der nordsyrischen Stadt Aleppo zusammengekommen.

Bisher hatte Assad lediglich erklärt, die syrischen Truppen würden schrittweise an die syrisch-libanesische Grenze verlegt; tatsächlich waren bei dem am Dienstag begonnenen Rückzug aber auch schon Militäreinheiten nach Syrien zurückgeholt worden.

Roed-Larsen soll die Umsetzung der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats vom vergangenen September überwachen. Sie sieht den vollständigen Rückzug der syrischen Truppen aus dem Libanon vor. Er kündigte an, UN-Generalsekretär Kofi Annan Anfang kommender Woche über den Zeitplan für den Abzug zu informieren.

Unter syrischem Einfluss

Nach Angaben aus Damaskus sind bereits 6000 Soldaten aus dem Norden des Libanon abgezogen worden. Syrien hat noch rund 14.000 Soldaten im Nachbarland stationiert. Die Stationierung wurde im Abkommen von Taif von 1989 geregelt, das 1990 den 15-jährigen Bürgerkrieg im Libanon formell beendete. Alle politischen und militärischen Institutionen des Landes standen seitdem unter syrischem Einfluss.

Syrien wird von der Opposition im Libanon und von mehreren Ländern unter anderem eine Verwicklung in den Mordanschlag auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri Mitte Februar vorgeworfen. Seither wuchs der internationale Druck auf Damaskus, seine Truppen abzuziehen.

(AFP/sueddeutsche.de)

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