Armenien:Papst besucht Eriwan

Er hat es wieder getan: Papst Franziskus ist zu einem dreitägigen Besuch in Armenien eingetroffen und hat erneut von Völkermord gesprochen.

Papst Franziskus hat die Tötung von Hunderttausenden Armeniern im Osmanischen Reich in so deutlichen Worten wie noch nie als Völkermord verurteilt. "Leider war diese Tragödie, dieser Völkermord, die erste einer Reihe beklagenswerter Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts", sagte Franziskus am Freitag bei einer Rede in Eriwan. "Sie wurde möglich gemacht durch verdorbene rassistische, ideologische und religiöse Ziele, die die Gedanken der Peiniger so weit verdunkelten, dass sie sogar die Auslöschung eines ganzen Volkes planten." Viele Historiker betrachten die Massaker von geschätzten 1,5 Millionen Armeniern als Völkermord. Die Türkei lehnt den Begriff ab. Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus noch etwas vorsichtiger erklärt, die Massentötung werde als Völkermord "angesehen". Diesmal stand der Begriff nicht in seinem Redemanuskript. Auch der Vatikan hatte ihn im Vorfeld der Reise vermieden.

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