Arbeitslose:Hartz-IV-Kritiker wollen Sanktionen kippen

Wem das Jobcenter die Leistungen kürzt, der soll Hilfe bekommen: Rat aus dem Netz, Geld aus einem Fonds.

Von elena adam, Berlin

Die Hartz-IV-Kritikerin Inge Hannemann und der Grundeinkommensaktivist Michael Bohmeyer haben am Dienstag in Berlin ihr gemeinsames Projekt sanktionsfrei.de gestartet. Auf der geplanten Onlineplattform sollen Hartz-IV-Empfänger, denen die Jobcenter die Leistungen gekürzt haben, eine kostenfreie Rechtsberatung sowie Unterstützung bei der Kommunikation mit den Behörden erhalten. Viele Betroffene würden die Schreiben des Jobcenters nicht verstehen, sagte Hannemann. Auf sanktionsfrei.de hätten sie die Möglichkeit, sich den Inhalt einfach und verständlich erklären zu lassen. Langfristig sei außerdem geplant, mit einem Sozialfonds Hartz-IV-Empfänger finanziell zu unterstützen, denen die Bezüge gekürzt wurden.

Um das Projekt aufbauen zu können, haben Hannemann und Bohmeyer auf ihrer Webseite eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Innerhalb von 51 Tagen wollen sie eine Spendensumme in Höhe von 75 000 Euro sammeln. Erst danach könne damit begonnen werden, die Seite zu programmieren. Die gesamten Entwicklungskosten der Plattform belaufen sich den Angaben zufolge auf 150 000 Euro.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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